Obwohl Beethoven soviele überragende und wunderbare Stücke komponierte, würde ich den Schlußsatz des dritten Piano Konzerts sehr hoch ansiedeln:

Kleines Rätsel:

"Es ist ein Unikat, da sich die Gesangsstimme (zumeist Sopran, aber auch Tenoreinspielungen gibt es) mit der Klarinette zum Dialog findet und das Klavier die Beiden begleitet.

Dieses ungewöhnliche Vokalwerk, das weder Lied noch Arie, sondern am ehesten eine "musikalische Szene" zu nennen ist, verdanken wir der Sängerin Pauline Anna Milder-Hauptmann." - Siegfried [Schreiber im Tamino-Klassikforum]

Welches Werk ist gemeint?

Zu später Stund' die Hoffnung wich, das Rätsel hier zu lösen. Mir ist die Freude hin.

Eine Empfehlung von einem Freund, der selbst Horn spielt:

Das Brandenburgische Konzert Nr. 1

Vom Klang her einfach umwerfend!

Bayerischer Bauer

Pariser Aufreißer

Zwischen diesen beiden Videos gibt es eine Verbindung, wobei das niederbayrische durch seine verzwickten Taktwechsel noch interessanter ist.

Von Niederbayern aus eine Verbindung zum verruchten und mondänen Paris herzustellen, wirkt gesucht und gezwungen.

Aber nur für den, der die keltische Substanz beider Länder nicht berücksichtigt und auch nicht weiß, daß ein in Cham, Oberpfalz, geborener Graf Luckner französischer Marschall geworden ist, und Liselotte von der Pfalz eine Favoritin des Sonnenkönigs gewesen ist.

Was seh' ich bei der coronaleugnenden Impfkritikerin Dr. Marine Wonner, Abgeordnete der Pariser Nationalversammlung? Hopfenstangen wia in da Holledau:

Martine WONNER (@MartineWonner) / Twitter

Zunächst Robert Schumann über Schuberts große C-Dur-Sinfonie, danach Herbert Blomstedts Wort zum Sonntag:

Zitat von Brutus

Ihr sehr unkompliziertes und spontanes Verhältnis zu Richard Strauss, und was sie über die vier letzten Lieder in sehr einfachen, aber ehrlichen Worten sagt, kann man sich bei keiner Deutschen vorstellen.

Auch daran erkenne ich wieder, wie sehr der Amerikanismus bei uns alles bis ins Innerste vergiftet und kaputt gemacht hat.

Alexandra Henrion-Caude: *Aber es macht Freude, solche Artikel besonders am Wochenende zu lesen!* Sie meint diesen Text: Wein, ein schützendes Getränk gegen Covid-19 laut einer neuen Studie.

Fällt es Euch auf? Beidemale haben wir es nicht mit DeutschInnen zu tun! Zwischen der Wertschätzung für Richard Strauss und der Freude darüber, daß Wein, wie mir vor Jahren eine Ärztin, Françoise R. zugegeben hat, *Medizin ist*, gibt es einen Zusammenhang.

Der besteht darin, auf den Feldern Kunst und Kulinarik nicht vom Amerikanismus infiziert zu sein. Hätte sich eine Deutsche herabgelassen, die von Breizh.com veröffentlichte Information zu kommentieren, wäre das bestimmt nicht ohne die hysterische Warnung geblieben, *daß Alkohol Gift sei, pro Jahr soundsoviele Tote fordere, und amerikanische Wissenschaftler nachgewiesen hätten* ... et bla! et bla! et Reblabla.

Herbert Blomstedt verbindet laufend Schuberts Große C-Dur-Sinfonie mit österreichischen Landschaften. Ich habe den Eindruck, es sind solche, die Menschen während einer Nahtoderfahrung gesehen haben.

Wolfgang Herles verfaßte einen für deutsche Verhältnisse ausgezeichneten Kommentar:

Trojanische Pferde. Eine notwendige wie sinnlose Wutrede.

(...)

Das Virus ist schuld? Träumen Sie weiter! Die Aufräumarbeiten werden den Deutschen länger zu schaffen machen als der Wiederaufbau vor einem Dreivierteljahrhundert. Und wenn die verordnete Moral sich als Verblendung erwiesen hat, wird selbst sie, die Moral, am Boden liegen und niemand wissen, wie die Demoralisierung überwunden werden kann.

Trojanische Pferde. Eine notwendige wie sinnlose Wutrede. (tichyseinblick.de)

Auf die Gefahr hin, für überheblich gehalten zu werden, ich hätte einen Vorschlag, wie die Demoralisierung überwunden werden kann: man muß alles Angloamerikanische mit einem Arschtritt aus seinem Leben entfernen und Europa wiederentdecken.

Wenn's zu französischer Literatur nicht reicht, bleibt nur mehr das hier:

Christian Thielemann:

«Ich glaube auch, dass diese Corona-Geschichte ein Zeichen ist. Irgendjemand zeigt uns den erhobenen Zeigefinger und sagt: "Wenn ihr so weitermacht, dann kriegt ihr die Quittung für euer Tun" ».

«Für mich fühlt es sich so an wie eine Art Generalstrafe für das ewige Herumreisen, die Energieverschwendung.»

Tobias Moretti mit Sätzen wie ich. *Je mehr man sich mit Europas Kulturgeschichte beschäftigt, desto mehr bekommt man zurück.*

Die "Long March Symphony"

Für Orchester gesetzt könnte das aus Smetanas Verkaufter Braut sein

Vom niederbayrischen Zwiefachen *Sauerlocker* ausgehend ...

... landet man in Smetanas Verkaufter Braut:

Und macht danach einen Ausflug zur Fledermaus.

Von dort aus geht es weiter zu Gustav Mahler, seinen Sinfonien und Orchesterliedern:

Mahler setzt das für nur eine Singstimme, daneben, darunter oder darüber parallel laufende Flöten, Klarinetten und Oboen. Manchmal auch ohne Gesang, nur orchestral.

Stéphane Blet setzt den Komtur, Commendatore aus Mozarts Don Giovanni mit dem Großmeister einer Loge gleich und die üblicherweise mit der katholischen Kirche assoziierte Königin der Nacht mit der Freimaurerei. Darauf wäre ich nicht gekommen, sehr interessant!

E&R: Rußland beerdigt napoleonische Soldaten, ein französischer General hält die Grabrede.

Obsèques en Russie de grognards napoléoniens et de soldats tsaristes - Egalite et Réconciliation (egaliteetreconciliation.fr)

Seit Jahren schreibe ich, daß man als Deutscher unbedingt die uralte russische Frankophilie auf dem Radarschirm haben muß, um nicht wieder in eine tödliche Falle zu laufen.

Sich auf seit 200 Jahren wirkende, unterschwellige Gegebenheiten der europäischen Politik einzustellen, hieße gerade für Deutsche, sein Verhältnis zu Frankreich einer durchgreifenden Revision zu unterziehen, was ohne entsprechende Sprachkenntnisse und ein Aufarbeiten der europäischen Geschichte kaum zu bewältigen sein wird.

So vorzugehen, um auch nur den Hauch einer Chance zu haben, von Deutschland und Europa das wenige Übriggebliebene zu retten, müßte die totale Abkehr von allem Angloamerikanischen nach sich ziehen. Dann wären Hirn und Herz frei, wahrzunehmen, daß es gelegentlich auch Deutsches gibt, das gegenüber Französischem interessanter und raffinierter ist.

Auf dem Feld populistischer Unterhaltung gilt das für den niederbayrischen Zwiefachen, den sogar jemand, der wie ich durch und durch frankophil ist, für anregender, auch geistvoller hält als die von Frehel besungenen Musettes.

Aus Volksfest und Taktwechseln hat Igor Strawinsky sein in Paris uraufgeführtes Ballett *Petrushka* zusammengesetzt.

Die Brücke über Paris, Niederbayern nach St. Petersburg und Moskau wäre tragfähig. Leider nimmt niemand wahr, daß es sie gibt und und sie erst beschritten werden kann, wenn das *Amerika, verrecke* verwirklicht worden ist.

Kreuz und Größe Europas

Shelby Bogucki: *One of the most devilishly difficult things I have every played.*

Geige: *We had the first page of this piece for youth orchestra auditions and we thought we wouldn't play it this season because usually we don't do that. But we are. It's such a good piece but those string parts are HARD.*

Ed Baker: *One of the most difficult pieces for an Orchestra to play. Everyone has to have quick fingering.*

MrJapanese25: *There are not many orchestras playing that exactly und clearly at such a tempo! Great Performance!*

Kathy 2trips: *love this piece and you never hear it played correctly. This is magnificent.*

Ein bißchen wie die Verkaufte Braut und doch wieder nicht. Warum und wo nicht?