Das aktuelle Kalenderblatt

  • oder was geschah heute vor 20 oder vor 100 Jahren. Immer her damit!


    17.3.1920: Kapp-Putsch gescheitert


    Der Putschversuch des ostpreußischen Geheimrats Wolfgang Kapp brach zusammen. Kapp verließ Berlin in Richtung Schweden. Wenige Tage zuvor, am 13. März, hatte Kapp zusammen mit meuternden Reichswehroffizieren und Freikorpsverbänden einen Umsturz unternommen. Nach der Besetzung Berlins durch die Marinebrigade Ehrhardt floh die Regierung nach Dresden und Stuttgart. Die Gewerkschaften riefen zum Generalstreik auf und zwangen Kapp nach vier Tagen zur Aufgabe. Weitere Gründe für das Scheitern waren u.a. die mangelnde Unterstützung durch die Reichswehrführung und die uneinheitliche Zielsetzungen der Putschisten. Kapp stellte sich 1922 und starb in der Untersuchungshaft.
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    17.3.1804: Premiere von "Wilhelm Tell"


    Friedrich von Schillers Drama "Wilhelm Tell" wurde am Hoftheater in Weimar uraufgeführt. Schiller griff auf die Sage vom schweizerischen Volkshelden Wilhelm Tell, die erst 1470 aufgeschrieben wurde, zurück. Das Stück handelt vom Widerstand der unterdrückten Bevölkerung gegen die tyrannische Obrigkeit. Wilhelm Tell wird gezwungen, einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schießen. Schließlich tötet er den Landvogt Geßler und gibt damit den Anstoß zum Aufstand. Friedrich Schiller informierte sich anhand der Berichte des Chronisten Tschudi und des Schweizer Historikers Johannes von Müller über den engeren geschichtlichen Kontext.
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    Geburtstage 17. März
    1834 Gottlieb Daimler, Ingenieur, in Schorndorf, gestorben 6. März 1900.

  • 1990: Erste freie Wahlen in der DDR


    Am 18. März 1990 wählten die Bürger der DDR zum ersten Mal frei und wirklich demokratisch die Abgeordneten der Volkskammer - 40 Jahre lang war die Volkskammer nur ein Zustimmungsorgan für die Staatspartei SED gewesen.
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    18.3.1848: Barrikadenkämpfe in Berlin


    18. März. Vor dem Schlossplatz versammelt sich eine riesige Menschenmenge. Bürger, Arbeiter und Studenten sind gekommen, um dabei zu sein, wenn der König die Aufhebung der Zensur und die Einberufung des preußischen Parlaments verkündet. Die Demonstranten fühlen sich bedroht von den vor dem Schloss massierten Truppen, fordern lautstark ihren Abzug.


    Schüsse. Die ersten Toten liegen auf dem Pflaster. Niemand weiß, woher die Schüsse kommen, wer sie abgefeuert hat. Schlagartig schlägt die Stimmung um. Die Menge flüchtet hinter die Barrikaden. Zwar sind die Aufständischen - nach zeitgenössischen Schätzungen etwa 4000 - den 14.000 Soldaten weit unterlegen, sie machen diesen Mangel jedoch durch entschlossene Verbissenheit wett.


    Die Auseinandersetzungen fordern in Berlin 270 Todesopfer. Mehr als die Hälfte von ihnen sind, wie die offizielle Toten-Liste ausweist, Handwerksgesellen. Sie, die durch die erste Welle der Industrialisierung entwurzelt worden sind, bilden in der preußischen Hauptstadt das Rückgrat der Barrikadenkämpfer. So ist es am Ende kein Zufall, dass sie auch die Mehrzahl der Märzgefallenen in Berlin stellen.

  • 20. März 1919


    Das Drama "Der arme Vetter" von Ernst Barlach wird an den Kammerspielen in Hamburg uraufgeführt.


    Der Vorschlag von US-Präsident Woodrow Wilson zur Entsendung einer alliierten Kommission nach Syrien stößt auf massive Kritik der Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien.


    Die Verfassunggebende Preußische Landesversammlung in Berlin verabschiedet das Gesetz zur vorläufigen Ordnung der Staatsgewalt in Preußen. Anders als die anderen deutschen Länder sieht die Verfassung keinen Staats-, sondern nur einen Ministerpräsidenten vor.


    Die deutsche Reichsregierung protestiert bei den alliierten Siegermächten des Ersten Weltkriegs gegen die Landung polnischer Truppen in Danzig.


    20. März 1929


    Die Reichsregierung fordert die Vertreter von Reichsbehörden auf, sich nicht an Veranstaltungen mit Flaggenschmuck zu beteiligen, bei denen nicht ordnungsgemäß in den Farben der Republik, Schwarz-Rot-Gold, geflaggt ist.


    Der französische Marschall Ferdinand Foch, der nach dem Ende des Weltkriegs die Waffenstillstandsverhandlungen mit der deutschen Delegation im Wald von Compiègne leitete, stirbt im Alter von 77 Jahren in Paris.


    Während einer Zusammenkunft zwischen Reichskanzler Hermann Müller, Reichsministern und Staatssekretären sowie Reichspräsident Paul von Hindenburg äußerst sich dieser anerkennend über die geplante Ostpreußenhilfe.

  • 21. März 1939
    Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop verlangt in Berlin vom polnischen Botschafter Josef Lipski erneut die Rückgabe Danzigs.
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    21. März 1925
    Aufgrund einer Volksabstimmung im Jahr 1913 stellen in der Schweiz sämtliche Spielbanken ihren Betrieb ein.
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    21. März 1955
    Die Regierungen der Volksrepublik Ungarn und der Volksrepublik Albanien geben in getrennten Erklärungen bekannt, dass sie den Kriegszustand mit Deutschland für beendet ansehen.
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    21. März 1968
    Israelische Truppen überschreiten die Waffenstillstandslinie zu Jordanien und greifen ein Palästinenserlager an. Bei Kämpfen mit jordanischen Militäreinheiten werden angeblich 200 israelische Soldaten getötet.
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    21. März 2007
    Sechs Jahre nach der sog. Berliner Bankenaffäre spricht das Berliner Landgericht den ehemaligen CDU-Politiker und Bankmanager Klaus-Rüdiger Landowsky wegen Untreue schuldig und verurteilt ihn zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und vier Monaten.

  • 22. März 1918
    Bei der Schlacht von Cambrai und La Fère erringen deutsche Verbände einen bedeutenden Durchbruch.
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    22. März 1920
    Reichspräsident Friedrich Ebert (MSPD) beruft gemäß Artikel 48 der Weimarer Reichsverfassung den DDP-Politiker Arnold Paulssen als Reichskommissar mit außerordentlichen Vollmachten für die sieben thüringischen Staaten. Ebert will damit auf den in Thüringen ausgebrochenen Aufstand reagieren. Artikel 48 erlaubt den Eingriff des Reiches in die Rechte der Länder (Reichsexekution). Die Verordnung - bei der sich Ebert auch auf sein Recht zur Diktaturgewalt stützt - wird am 10. April wieder aufgehoben.
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    22. März 1934


    Auf einer Konferenz der Reichsstatthalter in Berlin spricht Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) über die Aufgaben der Reichsstatthalter als Träger des Willens der obersten Führung des Reichs, nicht als Sachwalter der einzelnen Länder.
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    22. März 1997
    Warschau: Fast acht Jahre nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft billigen beide Kammern des polnischen Parlaments mit großer Mehrheit eine neue Verfassung.

  • 23. März 1916
    Das Berliner Kammergericht entscheidet, dass die Einberufung zum Kriegsdienst kein unverschuldetes Unglück, sondern vielmehr eine allgemeine staatsbürgerliche Pflicht sei Damit wird die Anklage eines Angestellten abgewiesen, der unter Bezug auf den geltenden Tarifvertrag wegen seiner Einberufung eine sechswöchige Lohnfortzahlung gefordert hatte.


    Der deutsche Heeresbericht meldet die Einnahme der Höhe von Haucourt vor Verdun.


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    23. März 1917
    Die deutsche Reichsregierung erklärt sich bereit, dem russischen Revolutionär Wladimir I. Lenin freies Geleit für seine Reise aus der Schweiz nach Russland zu gewähren.


    Im Rhein-Ruhrgebiet erwägt die Kommunalverwaltung die Einführung von Notgeld aus Papier, da das Metall knapp wird.


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    23. März 1926
    Der Präsident der Deutschen Reichsbank, Hjalmar Schacht, spricht sich für eine neue Kolonialpolitik des Deutschen Reiches aus.
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    23. März 1937
    Vor Mitgliedern des Reichsnährstandes in Berlin spricht der Beauftragte für den Vierjahresplan, Hermann Göring, über die Steigerung der landwirtschaftlichen Erziehung im Deutschen Reich und setzt die "Ernährungsfreiheit" als Ziel des Reichsnährstandes fest. Dabei kündigt Göring die Einführung der Hofkarte an, die Auskunft über Besitz und Ertrag des einzelnen landwirtschaftlichen Betriebes geben soll.
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    23. März 1988
    Der sowjetische Parteichef Michail Gorbatschow setzt sich auf einem Kongress von Kolchosbauern in Moskau für mehr Privatinitiative in der Landwirtschaft ein. Er regt u. a. eine begrenzte Gewinnbeteiligung der Bauern an.

  • 24. März 1915
    Das britische Außenministerium veröffentlicht eine Erklärung, wonach die deutschen U-Boote den Schiffsverkehr bislang nicht wesentlich beeinträchtigt haben. Die Zahl der wöchentlich in britischen Häfen ankommenden Schiffe sei nach Beginn des U-Boot-Krieges von durchschnittlich 723 auf 789 gestiegen.
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    24. März 1916


    Ein deutsches U-Boot torpediert im Ärmelkanal den französischen Postdampfer "Sussex". An Bord sind 25 Amerikaner, von denen drei bei dem Torpedoangriff getötet werden. Die Folge ist eine schwere Krise im Verhältnis Deutschland - USA.
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    24. März 2002
    Saarbrücken: Durch den saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller (CDU) wird bekannt, dass der Unmut der unionsgeführten Länder über das Abstimmungsergebnis im Bundesrat bei der Entscheidung über das Zuwanderungsgesetz keine spontane Reaktion gewesen sei. Müller sagt: "Das war Theater, aber legitimes Theater."

  • 25. März 1900
    In Chemnitz fordert eine Versammlung von 90 sächsischen sozialdemokratischen Gemeindevertretern die Einführung des geheimen und direkten Gemeindewahlrechts.
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    25. März 1914
    Der deutsche Kaiser Wilhelm II. trifft in Venedig mit dem italienischen König Viktor Emanuel III. zusammen. Angesichts deutscher und österreichisch-ungarischer Zweifel an der Bündnistreue Italiens im Dreibund versichern sich beide Monarchen ihrer gegenseitigen Solidarität.
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    25. März 1937
    Nach Angaben des Reichspostministeriums kommt ab dem 5. April die erste Briefmarke mit dem Porträt von Führer und Reichskanzler Adolf Hitler zum Verkauf.
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    25. März 1967
    Bei einer Fernsehansprache anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Unterzeichnung der Römischen Verträge betont Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger, dass er weiterhin die politische Einigung Europas anstrebe.
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  • 28. März 1900
    Zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich wird ein Fernsprechabkommen geschlossen. Der deutsch-französische Fernsprechverkehr wird am 4. August 1900 eröffnet.
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    28. März 1913
    Im Deutschen Reich werden Einzelheiten über die geplante Heeresvorlage bekannt. Ihr Leitgedanke ist die Durchführung einer allgemeinen Wehrpflicht, da die Armeestärke dem Bevölkerungswachstum nachhinke.
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    28. März 1942
    Beim ersten Flächenbombardement der Royal Air Force auf eine deutsche Großstadt im Zweiten Weltkrieg wird die Innenstadt von Lübeck fast vollständig zerstört.


    In den frühen Morgenstunden gelingt es britischen See- und Luftstreitkräften, die Hafenschleuse und das Trockendock des deutschen U-Boot-Stützpunkts Saint-Nazaire zu zerstören.
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    28. März 2000
    Berlin: Die DDR-Staatssicherheit ist spätestens seit 1976 über Schweizer Konten und schwarze Spenden der West-CDU informiert gewesen. Dies bestätigt die Berliner Gauck-Behörde. Ostberlin hat jahrelang Telefonate des ehemaligen Generalbevollmächtigten der CDU- Schatzmeisterei, Uwe Lüthje, abgehört und ausgewertet. Der Dokumentenfund löst einen Streit über die Frage aus, ob die Akten im Bundestags-Untersuchungsausschuss zur Spendenaffäre verwendet werden sollten.

  • 7. April 1914
    Die Zweite Kammer des Landtages von Elsass-Lothringen verurteilt in einem mehrheitlich gebilligten Antrag den Sprachen-Erlass der Regierung für höhere Schulen. Dieser schreibt die Benutzung der deutschen Sprache, d. h. ein Verbot des Französischen und der Dialekte auf dem Schulgelände vor.
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    7. April 1941
    Die deutsche Luftwaffe versenkt bei einem Angriff auf den griechischen Hafen Piräus zwölf Schiffe.


    Die britische Luftwaffe Royal Air Force (RAF) greift während der Nacht Sofia an.


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    7. April 1960
    Die Bundestagsfraktion der CDU/CSU erklärt sich auf Drängen der SPD bereit, Bundesvertriebenenminister Theodor Oberländer (CDU) aufzufordern, sich vorübergehend beurlauben zu lassen; er wird beschuldigt, im Zweiten Weltkrieg an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen zu sein.

  • Die britische Luftwaffe Royal Air Force (RAF) greift während der Nacht Sofia an.


    Ui, wieder was dazu gelernt.
    Also hatten auch die bulgarischen Frauen und Kinder unter diesen angelsächsischen
    Luftpiraten zu leiden.

    Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.“ - Robert Habeck (Stellvertreter des Bundeskanzlers).

  • 7. April 1891: Ole Kirk Christiansen geboren, Lego-Erfinder .


    1683 Als erster Europäer erreicht der Franzose René-Robert Cavelier, Sieur de La Salle, die Mündung des Mississippi.



    1348 Der deutsche König Karl IV. gründet in Prag die erste Universität Mitteleuropas


    1453: Das christliche Konstantinopel wird von den Türken vollends eingeschlossen und bis zu seinem Fall belagert.

  • 20.4.1938: Leni Riefenstahl
    "Olympia"



    Berlin, 20. April
    1938, hunderte Ehrengäste aus Politik, Kultur und Sport versammeln sich vor dem
    Berliner Zoopalast zur Premiere von Leni Riefenstahls "Olympia-Film". Es ist
    Adolf Hitlers 49. Geburtstag, der "Führer" wird zur Premiere erwartet. Ein
    seltenes Ereignis, normalerweise besucht Hitler keine derartigen
    Veranstaltungen, das überlässt er Goebbels.

  • Nun wollen wir mal hier weitermachen. Schade das hier keiner mal mitzieht!



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    Der Zweite Frieden von Thorn



    wurde am 19. Oktober 1466
    zwischen dem Deutschen Orden und dem König von Polen und Großfürsten von Litauen, Kasimir II. Jagiello , in Thorn abgeschlossen.
    Er beendete den 13 Jahre anhaltenden sogenannten Dreizehnjährigen Krieg (auch Preußischer Städtekrieg genannt) . Im Zweiten Frieden von Thorn verlor der Deutsche Orden Pommerellen, das Kulmerland, das Ermland und die Marienburg. Er musste für sich als Gesamtheit die polnische Lehnshoheit anerkennen, was fortan allerdings jeder neu ernannte Hochmeister durch Herauszögerung oder gar Nichterbringung des Lehnseides zu vermeiden suchte. Ein großer Teil der preußischen Städte und Gebiete im Westteil des bisherigen Ordenslandes konnte sich von der Ordensherrschaft lösen.
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    Vorgeschichte: Im 14. und zu Beginn des 15. Jahrhunderts kam es wiederholt zu kriegerischen Auseinandersetzungen des Deutschen Ordens mit seinen Nachbarn Königreich Polen und Litauen. Der 1409 erneut ausgebrochene Konflikt mit der Polnisch-Litauischen Union ging für den Orden durch die Niederlage in der Schlacht bei Tannenberg 1410 verloren. Im (Ersten) Friedensvertrag von Thorn 1411 musste sich der Orden zu Reparationen verpflichten, worauf Hochmeister Heinrich der Ältere von Plauen massive Steuererhöhungen im Deutschordensland durchsetzte. Mit dieser Wirtschaftspolitik waren viele Bürger in den Hansestädten nicht einverstanden und versuchten, mehr Unabhängigkeit zu erreichen, vergleichbar mit dem Status der reichsunmittelbaren Städte im Heiligen Römischen Reich.


    Heinrich von Plauen wollte sich nicht mit dem Ersten Thorner Frieden abfinden und begann aufzurüsten. Dafür und für die Zahlungsverpflichtungen aus dem Friedensvertrag benötigte er Geld. Das sollten die Städte und der Landadel zahlen. Die Situation wurde für das Land nicht besser, als Heinrich von Plauen 1413 abgesetzt wurde. Politisch gestärkt wurde die preußischen Stände (also die Ritterschaft, der Adel und die Städte) durch den polnischen König. Das alles, zusammen mit der Überheblichkeit der landfremden Ordensritter, baute sich zu einer bedrohlichen Stimmung gegen den Orden auf. Am 14. März 1440 schlossen sich die preußischen Stände in Marienwerder zum „Preußischen Bund“ zusammen, unter Führung des Deutschritters Hans von Baysen . Man wollte sich zunächst nicht vom Orden lösen, sondern sich gegen Unterdrückung und Rechtsunsicherheit wehren. Es wurde ein aus 20 Mitgliedern bestehender „Enger Rat“ gegründet mit Sitz in Thorn bestimmt. Der Hochmeister Ludwig von Erlichshausen verlangte vergeblich die Auflösung des Bundes. Schließlich wurde die Entscheidung über die Rechtmäßigkeit des Bundes dem Kaiser anvertraut, der den Bund 1453 für rechtswidrig erklärte.


    Nachdem der polnische König Kasimir II. zugesagt hatte, die Schutzherrschaft über den Bund zu übernehmen, kündigte letzterer 1454 dem Orden den Gehorsam auf und begann den sogenannten Dreizehnjährigen Krieg (auch Preußischer Städtekrieg genannt). Die meisten Ordensburgen waren nur mit sehr wenigen Ordensrittern besetzt und wurden von den Aufständischen ohne Schwierigkeiten genommen. Der Orden hielt sich im Westen nur in den Burgen Marienburg, Stuhm und Konitz. In wenigen Tagen war der größere Teil des Landes in den Händen der Aufständischen. Zur gleichen Zeit trug Hans von Baysen dem polnischen König in Krakau die Oberherrschaft über Preußen an. Kasimir Ii. deklarierte die Inkorporation des gesamten Ordensgebiets in den polnischen Staat, erteilte dem Adel Rechte, die denen des polnischen Adels entsprachen, bestätigte die der Städte und erklärte dem Deutschen Orden den Krieg. Im Mai 1454 nahm er die Huldigung der Stände in Thorn entgegen. Hans von Baysen wurde zum Statthalter ernannt.


    Am 18. September 1454 kam es zur Schlacht bei Konitz , die mit einer schweren Niederlage des Polenkönigs gegen die Söldnertruppen des Ordens endete. Daraufhin kehrten zahlreiche Städte, insbesondere auch Königsberg, zum Orden zurück. Im weiteren Verlauf des Krieges gab es keine großen offenen Schlachten mehr, beide Parteien bekämpften sich mit Söldnern. Danzig konnte für diese das meiste Geld aufbringen. Der Orden musste aus Geldmangel die Neumark an das Kurfürstentum Brandenburg verkaufen und eine Reihe von Burgen an seine Söldner verpfänden. Diese verkauften 1456 die Marienburg und fünf andere Burgen an den polnischen König und den Bund, da der Orden die Pfänder nicht einlösen konnte. Der Hochmeister räumte die Marienburg 1457 kampflos und zog nach Königsberg, während König Kasimir in die Festung einzog. Im September 1463 kam es zu einem entscheidende Sieg des Bundes in einem Seegefecht auf dem Frischen Haff, nach welchem der Bund die Weichsel kontrollierte. Schließlich waren die Finanzkräfte des Deutschen Ordens erschöpft, die Kampfhandlungen erlahmten und es kam zum Zweiten Frieden von Thorn.




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  • Ernst Udet
    * 26. April 1896 in Frankfurt am Main
    † 17. November 1941 in Berlin


    Deutscher Jagdflieger, Generalluftzeugmeisters der Wehrmacht.


    Udets Vater war Ingenieur. Er wuchs in München auf und besuchte dort die Volksschule und ab 1906 das Theresien-Gymnasium. Udet begeisterte sich schon früh für das Flugwesen. 1909 wurde er Mitglied eines Modellflugzeugclubs, 1910 unternahm er Gleitflugversuche. Daneben arbeitete er in der väterlichen Heizkessel-Werkstatt und erwarb 1913 das Einjährigen-Zeugnis.


    Nach Beendigung seiner Schulzeit trat er zu Beginn des Ersten Weltkrieges als Freiwilliger dem Militär bei. Nach einer kurzen Phase als Motorradmelder an der Westfront finanzierte er sich selbst eine Pilotenausbildung an der Flugschule der Gustav Otto Flugmaschinenwerke in München. Im April 1915 erwarb er den Zivilflugschein, was dazu führte, dass er zur Fliegertruppe des Heeres versetzt wurde. Ab Juni 1915 diente er in der Bodenkompanie der Fliegerersatzabteilung Darmstadt-Griesheim. In einem Zweisitzer flog er nach der Feldpilotenprüfung bis 1916 Beobachtungsflüge über der Westfront.
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    Im März 1916 versetzte man ihn in die bei Colmar stationierte Artilleriefliegerabteilung 206, die mit Fokker-E.III-Jagdflugzeugen ausgerüstet war. Nach seinem dritten Luftsieg im Dezember 1916 wurde er mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. 1917 erhielt er das Kommando über die Jagdstaffel 37, die er bis zum März 1918 führte. Im März wurde er von Manfred von Richthofen zur Führung der Jagdstaffel 11 angefordert. Im April 1918 wurde ihm der 'Pour le Mérite' verliehen. Nachdem Richthofen gefallen war, übernahm Udet die Führung von Jasta 4. Im August 1918 gelang ihm der Abschuss von 20 feindlichen Flugzeugen. Seine letzten beiden Luftsiege erzielte er einen Monat später. Ernst Udet überlebte den Krieg als Oberleutnant und zweiterfolgreichster deutscher Jagdpilot; er verbuchte insgesamt 62 Abschüsse.


    Nach dem Ersten Weltkrieg verdiente Udet seinen Lebensunterhalt mit Schauflügen. Im Sommer 1921 gründete er, trotz der Einschränkungen des Versailler Diktats, mit Mitteln eines amerikanischen Geldgebers die Udet Flugzeugbau GmbH, die er jedoch schon 1925 verließ. Danach widmete er sich vermehrt Kunst- und Schauflügen, in denen er oftmals spektakuläre Flugmanöver vollbrachte. 1925 gründete er die Udet-Werbeflug GmbH, 1927 die Udet Schleppschrift-GmbH. 1929 wirkte Udet in den Stummfilmen des Bergfilm-Regisseurs Arnold Fanck 'Die weiße Hölle vom Piz Palü' und 1930 in 'Stürme über dem Mont Blanc' als Bergpilot mit. Weitere Spielfilmeinsätze bekam er 1930 bis 1932 in 'Fliehende Schatten', 1932/1933 in 'SOS Eisberg' und 1935 in 'Wunder des Fliegens'. Stets spielte er den Retter in der Not, der andere Menschen durch seine Flugkünste aus dramatischen Situationen befreit.


    Im April 1933 wurde Udet zum Fliegervizekommodore des Deutschen Luftsportverbandes ernannt. Auf Betreiben Hermann Görings trat Udet am 1. Juni 1935 im Rang eines Obersts in die neu gegründete Luftwaffe ein. Am 1. September 1935 wurde er Inspekteur der Jagd- und Sturzkampfflieger. Als Nachfolger von General Wimmer wurde er Chef des Technischen Amtes des Reichsluftfahrtministeriums. Weiterhin veranstaltete er Schauflüge, unter anderem im Rahmen der Olympischen Spiele 1936 . Am 1. April 1937 wurde Ernst Udet zum Generalmajor ernannt und am 1. November 1938 zum Generalleutnant.


    Göring übertrug ihm am 1. Februar 1939 das neue Amt eines Generalluftzeugmeisters. Udet war in dieser Funktion dem Staatssekretär des Reichsluftfahrtministeriums und Generalinspekteur der Luftwaffe Erhard Milch unterstellt. Die damit einhergehende Kompetenzerweiterung des nun von Udet geleiteten Technischen Amtes, das nun neben der gesamten Flugzeugentwicklung und -produktion auch für Beschaffung, Nachschub und Versorgung zuständig wurde, überforderte Udets organisatorische Fähigkeiten. Am 19. Juli 1940, nach der Auszeichnung mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, wurde er zum Generaloberst befördert.


    Nach den Misserfolgen in der Luftschlacht um England und den damit verbundenen Anfeindungen erschoss sich Udet am 17. November 1941. Adolf Hitler veranlasste ein Staatsbegräbnis. Der Suizid wurde geheim gehalten. Für die Öffentlichkeit starb Udet an den Folgen einer bei der Erprobung einer neuen Waffe erlittenen schweren Verletzung.


    Udet war mit dem Schauspieler Heinz Rühmann eng befreundet, mit dem er die Liebe zur Fliegerei teilte. Von 1919 bis zur Scheidung 1923 war Udet verheiratet. Aus einer Liaison mit der Schauspielerin Ehmi Bessel stammt eine Tochter, die Schauspielerin Dinah Hinz .


  • Emil Ritter von Skoda
    * 19. November 1839 in Eger
    † 9. August 1900 in Amstetten (Österreich)


    Deutscher Industrieller aus dem Sudetenland, Gründer der einst berühmten Skoda-Werke in Pilsen.


    Skoda war der Sohn des Landes-Sanitätsreferenten Hofrat Franz Ritter v. Skoda . Er besuchte das Gymnasium in Eger und Pilsen und das Polytechnikum in Prag sowie die Technische Hochschule in Stuttgart und Karlsruhe. Danach war er in der Sächsischen Maschinenfabrik in Chemnitz und im Grusonwerk in Magdeburg-Buckau tätig. 1866 wurde er als Oberingenieur nach Pilsen berufen, um die Leitung der Graf Waldsteinschen Maschinenfabrik zu übernehmen, die er 1869 käuflich erwarb.



    In Skodas dreißigjähriger Tätigkeit gestaltete er sein Unternehmen zu einem der angesehensten und erfolgreichsten Europas. Aus der Maschinenfabrik mit 33 Personen entwickelten sich durch die rastlose Tätigkeit Skodas die weltberühmten Stahl- und Waffenwerke, die zum Zeitpunkt seines Ablebens mehr als 3.000 Arbeiter beschäftigten. Schon 1885 erfolgte der Bau der Guss-Stahlhütte, deren Erzeugnisse in kurzer Zeit Weltruf erlangten. 1886 wurde die Erzeugung von Kriegsmaterial aufgenommen, dem folgte die Gründung einer Waffenfabrik. In einer besonderen Abteilung wurden Kanonen und Munition für Kriegsschiffe insbesondere für die österreichische Kriegsmarine erzeugt.


    Das Hauptwerk war die große Gussstahlhütte, eine der größten Europas; sie lieferte Stahlguss auch nach Deutschland und England, namentlich für den Bau von Handelsschiffen. Die Geschütz- und Gussstahlkanonenabteilung war für Österreich von ähnlicher Bedeutung wie für Deutschland die Werke Krupps . Außer diesen Hauptzweigen betrieb die Firma Skoda noch den Maschinenbau und sie richtete Zuckerfabriken und Bierbrauereien ein. 1899 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, deren Präsident und Generaldirektor Skoda bis zu seinem Tod war.


    Skoda verstarb im Jahre 1900 in der Nähe von Selzthal in der Obersteiermark bei einer Zugreise in den Kurort Bad Gastein. Nachfolger in der Firmengruppe wurde sein Sohn Karl von Skoda als Generaldirektor. In seinem Testament vermachte Skoda 80.000 Kronen für seine in der Fabrik alt und erwerbsunfähig gewordenen Arbeiter. Für die Stadt Pilsen hinterließ er 10.000 Kronen und für seine Bediensteten bedeutende Legate.


    Schon zu Lebzeiten Skodas bis zum heutigen Tage wurde von tschechischer Seite und natürlich auch vom antideutschen Lügenportal Wikipedia immer wieder der Versuch unternommen, aus diesem Egerländer einen Angehörigen des tschechischen Volkes zu machen. Dazu gehört auch das „S“ bei „Skoda“. Emil von Skoda, wie alle anderen berühmten Familienmitglieder, bekannte sich stets zur deutschen Volksgruppe und schrieb sich immer: Skoda.


    Emil v. Skodas hervorragende Leistungen wurden mit höchsten Auszeichnungen anerkannt. Er war ständiges Mitglied des Österreichischen Herrenhauses.






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