Underdog aus Andernach: Charles Bukowski zum 100. Geburtstag

  • Die linksalternative Szene machte ihn zum Vorbild ihrer Kaputtheit, obwohl er mit Hitler sympathisiert hatte: Vor 100 Jahren wurde Charles Bukowski geboren. In Wirklichkeit war der Dirty Old Man weder schmutzig noch politisch, sondern nur brutal ehrlich – und verdammt lustig. Es folgen Auszüge aus einem Artikel , den Sie in COMPACT 08/2020 lesen können. [...]

    Quelle: https://www.compact-online.de/…ski-zum-100-geburtstag-2/

  • Zitat von Compact-Magazin

    Sein einziger Halt ist die Gegenwelt der Bücher. Schon als Fünfzehnjähriger liest er Dostojewski. Drei Jahre später verschlingt er Célines Reise ans Ende der Nacht. Der schöpferische Hass und anarchische Furor, die zwischen jeder Zeile des Buches des Pariser Armenarztes und späteren NS-Kollaborateurs durchleuchten, zeigen ihm, was tabulose Literatur bedeuten kann.

    Inwiefern hat Céline mit den Nazi-Besatzern kollaboriert? Dafür gibt es nicht einen Beleg. Célines Verbrechen bestand darin, 1937 mit den *Bagatelles pour un massacre* ein judaismuskritisches Pamphlet veröffentlicht zu haben, das bei weitem explosiver ist als Hitlers Mein Kampf und 1938 die genauso scharfe *Ecole des Cadavres* nachgeschoben zu haben.


    So etwas im Compact-Magazin zu lesen, tut weh und bestätigt wieder einmal, daß bei uns auch die Opposition infolge der Amerikanisierung zumindest teilweise völlig auf den Hund gekommen ist.


    Zitat von Compact-Magazin

    Produktiv sein kann er bloß dann, wenn er einen Sender mit klassischer Musik einstellt – sie ist der Soundtrack zu den Bildern in seinem Kopf und kitzelt manchmal bis zu acht Gedichte pro Nacht aus ihm heraus. Der Anglist Russell Harrison hat in seiner Untersuchung Against the American Dream festgestellt, dass die Namen Ludwig van Beethovens, Wolfgang Amadeus Mozarts und Gustav Mahlers fast hundertmal in seinen Werken auftauchen.


    In den 1970ern, als er zunehmend erfolgreicher wird, schicken seine Redakteure ihn zweimal zu einem Konzert der Rolling Stones, um ihn darüber berichten zu lassen. So richtig glücklich wird er damit aber nicht. In dem Text Jaggernaut schreibt er: «Was dem Rock fehlte, waren die volle Variationsbreite und melodische Vielschichtigkeit, die es einfach nicht nötig hatten, im Kreis zu rennen wie ein Hund, der sich den Arsch abzubeißen versucht, weil er Chili gefressen hat.»

    Wasser auf meine Mühlen. Welche Ironie, daß ich ausgerechnet von Bukowski in einer Sache bestätigt werde, über die ich im Gelben Forum fetzige Diskussionen geführt habe.


    Prof. Dr. Henri Guillemin, Gaullist und Linkskatholik, der infolge des Kollaborateurs Robert Brasillach in die Schweiz emigrieren mußte, spricht den von ihm bewunderten Céline vom Vorwurf, kollaboriert zu haben, frei:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    *Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

    Einmal editiert, zuletzt von Brutus ()

  • «Was dem Rock fehlte, waren die volle Variationsbreite und melodische Vielschichtigkeit, die es einfach nicht nötig hatten, im Kreis zu rennen wie ein Hund, der sich den Arsch abzubeißen versucht, weil er Chili gefressen hat.» Charles Bukowski


    Das muss so sein, wenn dahinter letzten Endes die Absicht steht, eine sich seit 500 Jahrhunderten entwickelnde Kultur der europäischen Kunstmusik zu zerstören.

  • Dass dieser Dreck hierzulande für Literatur gehalten wird, ist auch so ein Problem. So viele Baustellen...

    Die guten Sachen kennt bei uns keiner oder mag sie nicht.


    Zitat von Johannes Brahms

    »Daß die Leute«, schreibt er im Mai 1878 aus Pörtschach, »im allgemeinen die allerbesten Sachen, also Mozartsche Konzerte und obigen Viotti nicht verstehn und nicht respektieren – davon lebt unser Einer und kommt zum Ruhm.


    *Die Demokratie bildet die spanische Wand, hinter der sie ihre Ausbeutungsmethode verbergen, und in ihr finden sie das beste Verteidigungsmittel gegen eine etwaige Empörung des Volkes*, (Francis Delaisi, Gewerkschafter, Sozialist und Mitarbeiter Aristide Briands beim Völkerbund).

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!