Das Gefälligkeitsgutachten ist eine Schande für die ganze
Historikerzunft und eine Verhöhnung aller Dresdner: Die "Experten" gehen
von höchstens 25.000 Deutschen aus, die bei den Terror-Bombardements
der Anglo-Amerikaner ums Leben kamen.
Die bundesrepublikanischen Hofhistoriker wollen ‚keine Beweise‛, ja noch nicht einmal ‚belastbare
Indizien‛ dafür gefunden haben, daß die Opferzahlen größer gewesen sein
könnten. Gleichzeitig schlossen sie ‚mit Sicherheit‛ aus, daß im Februar
1945 neben Dresdner Einwohnern auch Zehntausende Flüchtlinge ums Leben
kamen. Man habe keine Anhaltspunkte dafür gefunden, daß in der Nacht vom
13. auf den 14. Februar eine große Anzahl von Menschen ‚rückstandslos
verbrannt‛ sei. Selbst die Stadtverwaltung ging bisher aber von 35.000
Toten aus. Da Deutsche jedoch nur als Täter und nie als Opfer
dargestellt werden dürfen, müssen die Opferzahlen von Dresden zwingend
heruntergerechnet werden.
Wie fragwürdig die Arbeit dieser Kommission zu beurteilen ist, das
zeigt sich auch an vielen Details. So stützt Kommissionsmitglied Dr.
Helmut Schnatz seine Auffassung, daß es im Februar 1945 keine
Tieffliegerangriffe auf Zivilisten gegeben habe, unter anderem darauf,
daß keine solche Angriffe in den Bordtagebüchern der Piloten verzeichnet
seien. Wie naiv muß man bloß sein, um anzunehmen, daß die Piloten
solcher Terrorangriffe ihre Kriegsverbrechen auch noch fein säuberlich
aufgelistet hätten?
Die Kommission hat offensichtlich auch eine Vielzahl an Quellen
nicht für ihre Arbeit herangezogen. So berichtete die schwedische
Zeitung ‚Svenska Dagbladet’am 27. Februar 1945: ‚Nach Angaben, die
einige Tage nach der Zerstörung gemacht wurden, liegt die Zahl der Toten
näher bei 200.000 als bei 100.000.’ Laut Unterlagen des damaligen State
Department starben in Dresden am 13./14. Februar 1945 250.000 Menschen.
Auch der ehemalige stellvertretende sowjetische Außenminister Wladimir
Semjonow sprach von 250.000 Toten. Im Grundlagenwerk ‚Der
Nationalsozialismus. Dokumente 1933-1945’ (Hrsg. Walther Hofer),
mittlerweile in der 49. Auflage erschienen, ist ebenfalls von 250.000
Toten zu lesen. Das Internationale Rote Kreuz berichtete in der
unmittelbaren Nachkriegszeit von 275.000 Toten, nachzulesen im 1948
erschienenen ‚Report of the Joint Relief Commission of the International
Red Cross 1941-46’. Der US-Publizist Michael Dobbs schrieb 1999 in der
‚Washington Post’ sogar von 330.000 Toten in Dresden. Zu erinnern ist
auch daran, daß der britische Zeitgeschichtler Alexander McKee (wie die
Tageszeitung ‚Die Welt’ vom 25. Januar 2005 vermerkt) Dresden das
‚deutsche Hiroshima’ nannte.“
Quelle: Jürgen Gansel