>>Hallo Ihr Lieben, ich lese seit gut 3 Wochen in eurem Kanal mit und hatte einfach noch nicht die Zeit meine Erfahrungen zu berichten, da ich vermute, dass es ein sehr langer Text wird, und ich vermutlich Stunden brauche, bis ich all meine Erfahrungen nieder geschrieben habe.
Erstmal zu mir: 34 Jahre exam. Altenpflegerin, seit 14 Jahren ausgelernt und seit 13 Jahren beim selben Arbeitgeber.
Als Anfang letzten Jahres Corona losging - hatte ich für mich gleich das Gefühl hier stimmt was nicht es ist etwas faul an der Sache... dann wurde durch die Medien natürlich alles dramatisiert und auch wir (mein Mann, unser Sohn und ich) zogen uns vorallem auf Wunsch meines Mannes von unserer Familie zurück - dies hielt maximal 2 Wochen an, da war für uns klar das geht so nicht.
Ich war ab dem 1. Lockdown glücklicherweise aufgrund von Überstunden im Freizeitausgleich, so dass ich den Beginn bei uns im Pflegeheim nicht sofort mitbekommen habe. Allerdings haben mir meine Kollegen berichtet es war die Hölle.
Umso erschreckender war für mich nach knapp 7 Wochen Freizeit - Anfang Mai wieder in die Arbeit zu kommen, alle aber wirklich alle Bewohner in Einzelhaft isoliert in ihren Zimmern... die Bewohner hatten sehr stark abgebaut, einige die sonst nicht so zimperlich bzw auch schon etwas dement sind, schütteten mir heulend und sogar schon ein bisschen aggressiv ihr Herz aus, warum sie wochenlang in ihrem Zimmer sitzen müssen und sie ihre Kinder nicht sehen dürfen. Wohlgemerkt Wir hatten in dieser Zeit nicht einen einzigen positiven Fall❗❗❗
Ich habe diesbezüglich eine E-Mail an meine Chefs geschickt, dass dies für mich der absolut größte Freiheitsentzug ist, der mir jemals untergekommen ist, und siehe da kurz danach durften "manche" wieder in die öffentlichen Räume (Speisesaal/Wohnzimmer etc), ca. Ab dem Sommer war abgesehen von der Mundschutzpflicht für Personal und Besucher wieder relative Normalität eingekehrt (Besuche waren erst nur mit Termin möglich, dann wieder ganz normal) - so ging das glaub ich bis Oktober (kann ich nicht mehr genau einschätzen).
Dann kam ca. Ende Oktober die Anweisung der Geschäftsführung wöchentliche Schnelltests aller Bewohner, unsere Chefs hatten dies erst boykottiert, da sie gar nicht wussten woher sie das sowieso schon wenige Personal noch für sowas einsetzen sollten.. lange konnten sie es nicht durchsetzen und ab Mitte November wurden unsere armen Bewohner mit diesen grässlichen Tests gequält...
Dann der 25.11.2020. Der erste positive Fall - eine Bewohnerin sonst niemand. (Es war nicht nachvollziehbar wo sie sich infiziert hatte, ihre Tochter war 2 Tage zuvor zu Besuch da - und wurde selbst erst 5 Tage nach dem positiven Ergebnis ihrer Mutter getestet - die Tochter war (bis dahin)negativ. Die Bewohnerin wurde natürlich umgehend isoliert und - baute dann natürlich aufgrund von Einsamkeit enorm ab - hauptsächlich auf psychischer Ebene. 6 Tage später 2. Bewohnerin positiv - ich welche selbst absolut gegen Isolation bin - musste meine Chefin regelrecht darum anbetteln jetzt beim Eintritt von 2 positiven Bewohnern alle Bewohner so leid es mir tat in die Zimmer zu isolieren uns die Besuche zu stoppen - sie war nicht dafür, ließ sich aber darauf ein... ein Tag später hob sie die Isolation abgesehen von den 2 positiven Bewohnerinnen wieder auf und alle saßen wieder gemeinsam im Speisesaal - und sorry unsere Demenzrate ist extrem hoch, so dass auch Gern mal von anderen Tellern gegessen wird oder gemeinsam aus dem Glas getrunken wird. Es kam wie es kommen musste binnen kürzester Zeit waren 10 positiv, dann 20 zuletzt waren von 27 Bewohnern unserer Station 24/25 positiv... es wurde auf uns vom Personal geschoben, wir würden unsauber arbeiten - ist klar... Ich gebe zu selbst ich bin bestimmt keine Hygienequeen und hab tatsächlich bei meinen Kollegen die grausigsten Sachen bezüglich Hygiene gesehen - doch das fand ich eine absolute Frechheit - meine Chefin hält auch noch heutzutage daran fest es muss ein Mitarbeiter herein geschleppt haben.
Alles in allem ging es dann auch auf unserer anderen Station ca. ab dem 18.12. Mit den ersten Positiven Fällen los.
Von unseren 65 Bewohnern waren insgesamt ca. 49 positiv 9 sind verstorben.
Tatsächlich war es so dass viele von unseren Bewohner von denen ich dachte das stecken die weg, die sind verstorben, und die mit den wirklich richtig heftigen vorerkrankungen oder sowieso schon extrem reduzieren Az haben es quasi mild überstanden.
Natürlich waren auch viele Mitarbeiter positiv und somit in Quarantäne, somit waren der Dezember und Januar eine absolute Hölle, da die Bewohner aufgrund der Infektion natürlich extrem geschwächt waren, nicht essen und trinken konnten / wollten und wir am Limit unterbesetzt waren, wir gar nicht die notwendige Zeit aufbringen konnten um den Bewohnern die ausreichende Menge an Flüssigkeit zuzuführen. Auf meine Anfrage bei der Hausärztin, dass wir unseren Bewohnern in dieser Zeit keine ausreichende Nahrungszufuhr und vorallem Flüssigkeitszufuhr gewährleisten können ❗und ob es nicht aufgrund des extremen Ausmaßes die Möglichkeit gibt unsere Bewohner mit s.c. Infusionen zu versorgen?
Erhielt ich die Antwort: "Nein, damit bin ich eher zurückhaltend"❗❗❗
Achsoooo alles klar bei jeder scheiß Grippe, Infekt usw appellieren sie wir müssen viel trinken, aber in solch einer Lage sind wir lieber zurück haltend mit Flüssigkeitsversorgung!
Ich will damit nur sagen, dass evt der ein oder andere von unseren 9 C-Verstorbenen eventuell es vielleicht doch noch geschafft hätte, wer weiß?
So dann kam ab Dezember auch die Testpflicht fürs Personal... Ich hab es verweigert.
Meine Chefin hat es nochmals versucht mich zu überzeugen, ich sagte ihr, wenn sie mich zwingt, dann geh ich nach hause - sie ließ mich in Ruhe.
Bis ca. Mitte Januar - der Betriebsrat rief mich an ich wäre verpflichtet für die Tests usw ich sei die einzige im ganzen Unternehmen welche so ein Theater macht und dass es vom Innenministerium abgesegnet wäre, jeder der sich quer stellt würde gekündigt werden und vorm Arbeitsgericht hätte man wohl keinerlei Chancen (ich weiß allerdings das es noch ein paar Mitarbeiter gibt, die es auch weitestgehend umgangen sind, sich testen zu lassen).
Ich gab dem Betriebsrat klar und deutlich zu verstehen, dass für mich ein Test ohne jegliche Symptome absolut ausgeschlossen ist ebenso kommt für mich keine Impfung infrage, falls es für den Betrieb notwendig ist, können Sie mich kündigen - ich lasse mich zu keiner Untersuchung zwingen - da ich selbst über meinen Körper bestimmen kann.
Nach dem Telefonat war ich extremst aufgewühlt... Ich musste an diesem Tag noch zur Fortbildung...
Ich beschloß bei meiner Chefin ein Arbeitszeugnis anzufordern, um für den Fall der Fälle gut vorbereitet zu sein (ich muss erwähnen wir sind eigentlich auf mentaler Ebene sehr eng miteinander verbunden, sie hat mich in der Vergangenheit sehr viel unterstützt, und wir sind noch die letzten Mitarbeiter aus der 1. Stunde - 13 Jahre das verbindet sehr).
Als ich zur Fortbildung kam hatte ich die Papiere ja schon dabei, sie merkte auch sofort, dass mit mir etwas nicht stimmt (sie kennt mich eben)... Ich zog es aber knallhart durch und hatte 3 Stunden Fortbildung, danach legte ich ihr die Papiere auf den Tisch, sie dachte erst es sei die Kündigung... Ich hab ihr zu verstehen gegeben, dass ich nach 13 Jahren nicht einfach das Handtuch werfen werde ich liebe meinen Job und bin bei uns im Heim zu Hause - Zwang jedoch dulde ich nicht. Wir heulten uns dann erstmal gemeinsam aus - ich bekam natürlich mein Zeugnis.
Ich konnte nun mit den Chefs vereinbaren, dass ich nur über den Rachen getestet werde, aber auch jetzt umgehe ich noch so gut wie jeden Test falls möglich - bei Impfung bin ich dann aber raus...
Ab Januar ging der Impfwahn von unseren nur wenig übrig gebliebenen nicht infizierten Bewohnern und Pflegepersonal los... unmittelbar nach der Impfung 2 verstorbene Bewohner (einer davon stürzte nach der Impfung mehrmals, war sehr blass).
In einer unserer anderen Einrichtungen ist eine Heimleitung unmittelbar nach der 2. Impfung verstorben, angeblich war es ein Aneurysma sie war 60 Jahre alt❗
Viele Kollegen waren nach der Impfung flach gelegen.
Aus dem Bekanntenkreis höre ich von Kollegen, die nach der Impfung auf Intensiv gelandet sind - Leute die eigentlich sehr gesundheitsbewusst, Sportlich sind und auf die Ernährung achten😕
Viele meiner Kollegen waren nun ja auch positiv, ich frage mich immer, was hat mich davor geschützt? Wir haben die gleichen Arbeitsbedingungen, gleiche Schutzausrüstung usw .
Aufgrund von ständiger Erkältungen in 2019/Anfang 2020 ließ ich meinen Vitamin D Spiegel prüfen, der war erschreckenderweise nur bei 13,5. Seit Oktober 2020 nehme ich vigantol 1000mg - ich fühle mich blendend, war vergangen Winter nicht einmal flach gelegen. Achja ich hab mich auf Antikörper beim Hausarzt testen lassen - keine Antikörper vorhanden.
Ich könnte noch soviel weiter schreiben, mein Kopf ist voll aber es sprengt den Rahmen. Bzw in der Schreibwut vergisst man dann doch auch wieder - weil es soviel Gedanken sind.
Eins würde mich aber noch interessieren bzw ich hab hier in den Beiträgen bisher nichts herauslesen können ob jemand von euch selbst erkrankt war, oder ob ihr Antikörper Tests habt machen lassen und tatsächlich waren welche nachweisbar, obwohl ihr gar nicht wusstet, das ihr irgendwann mal positiv wart.
Ganz kurz muss ich noch erwähnen ich boykottiere alles wofür ich einen Test brauche (Friseur, shoppen, Urlaub gehen usw), ich kann für mich da definitiv zurück stecken, allerdings hab ich ja auch noch einen kleinen Sohn und damit komme ich in meinen inneren Zwiespalt ich möchte ja nicht aufgrund von meinem eigenen Egoismus alles absagen, ich möchte auch mit ihm in den Zoo, in den Indoor-Spielplatz, Freizeitpark usw... wir haben nur einmal seine Kindheit ...und genau das bringt mich so an meine psychische Belastungsgrenze und macht mich unendlich traurig, ich fühlte mich das letzte Jahr in Elternzeit quasi meiner Zeit mit meinem Sohn beraubt, da alles nur mit Einschränkungen möglich war, dieses Jahr ist es ja noch viel schlimmer zumal ich jetzt auch wieder auf 100% arbeite... am Donnerstag hat er Geburtstag, wir sollten wieder nicht feiern dürfen... das bringe ich nicht übers Herz - mein Mutterherz hat letztes Jahr schon geblutet - dieses Jahr feiern wir🥳
Bitte bleibt alle stark 🙏 eure Erfahrungen zu lesen hat mir echt Kraft gegeben ❤️<<
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