(2010) Erläuterung zur zweiten Taufe
Der Impuls, mich taufen zu lassen, kam seltsamer Weise von Matthias Reim, durch ein Lied aus dem Jahr 2002, welches ich 2003 erstmals hörte: "Mayday Mayday SOS". Noch wahr ich allerdings nicht so weit, wie ich mich denn taufen lassen wollte, denn meine Zerrissenheit im Glauben wahr groß und einen Standpunkt, an dem ich mich festhalten konnte, gab es noch nicht. Doch schließlich fand ich eine freie Gemeinde, die auch draußen predigte. Es war eine Gemeinde von afrikanischen Gläubigen hauptsächlich aus Angola, die ihren Hauptsitz in Frankfurt haben, ich befand mich zu dem Zeitpunkt in Nürnberg. Und sie hatten es fast geschafft, dass ich mich von ihnen taufen lassen wollte, denn sie besaßen etwas, dass ich bei den meisten weißen Gläubigen vermisste, die Hingabe im Glauben, das Feuer, dass dich zum Vibrieren bringt. Doch es wurde letztlich nichts drauß, selbst die Handauflegung (Kopf) hielt mich nicht fest, obwohl ich diese enorme Kraft spüren konnte, denn auch in dieser Gemeinde war Geld eine treibende Kraft, die meisten alle geschniegelt und gebügelt und was mich wie immer störte waren gewisse religiöse Pflichtregeln, die es einzuhalten galt. Das Ende, diese meine Taufe fand somit 2004 nicht statt.
Im Verlauf des weiteren Jahres erfuhr ich etwas mehr über mich im Großen Handbuch der Horoskope und ich durchlas einige bemerkenswerte Bücher, meist, Dokumentationen in romanhafter Erzählweise und ich erfuhr ein etwas größeres Verständnis für die ganze Glaubensangelegenheit. Desweiteren musste ich Nürnberg verlassen, weil ich die Schule aufgeben musste, denn ich verlor meinen Wohnsitz, somit war ich in Nürnberg eine Zeitlang obdachlos. Ich zog anschließend durch einen dubiosen Verein mitfahrend in den Osten nach Mecklenburg Vorpommern, wo ich mich von diesem Verein dann lossagte und in Greifswald obdachlos und asyl war. Dann ging ich zu einem finnischen baptistischen Pastor und erläuterte ihm meine Situation. Er vermittelte mich an eine Familie, die mich trotz hohem Alter auf dem Papier als Pflegekind aufnehmen würden und taten es auch. In der ersten Zeit fuhren wir regelmäßig zu dieser Baptistengemeinde trotz zahlreicher Kilometer, dann lernte ich einen zweiten Glaubenszweig kennen als ich zu einem christlichen Event mit Zelt und allem drum und dran mitgenommen wurde, es nannte sich Christen Freizeit oder so ähnlich. Dort kamen wir mit der örtlichen Gemeinde, auch eine freikirchliche in Kontakt. Diesen Kontakt hielten wir längere Zeit und es wurde im Laufe dessen eine Taufe veranschlagt, an der auch wir anwesend sein sollten, denn ich musste ja mit. Als ich hörte, dass es auch Gasttaufen geben würde, sah ich meine Chance, auch dass die Taufen wie in alter Zeit geführt werden sollte. Unter Wasser, so wie Jesus getauft worden war durch Johannes. Zwar war es kein Fluss sondern ein See, doch immer hin besser als in Nürnberg das künstliche Freibadbecken. Bis kurz vor Schluss hielt ich an mich, doch dann gab ich meine Zustimmung, mich auch taufen zu lassen, durch einen Pastor aus Ludwigslust, der eigens extra nach Penzlin gekommen war und im Sinne des Wortes somit auch Gastpastor war. Ich war schon immer ein wasserscheues Wesen und besonders bei eiskaltem Wasser, doch als ich an der Reihe war, ich sage dir, es war gar nicht kalt im Sinne des Augenblick, diese Kälte stellte sich erst später ein als ich längst wieder aus dem Wasser draußen war. Als dann der Gottesdienst dran war und ich die segensreichen Worte hörte: "Wir werden euch Gasttäuflinge nicht in unsere Gemeinde einschreiben, sondern wir bitten euch, euch eine Gemeinde in eurer Heimat zu suchen oder eine die zu euch passt, in der ihr euch zu Hause fühlt."Da war mir klar, ich hatte mich auf meinen eigenen Glauben taufen lassen ohne Anbindung an Religionen, Gemeinden und Konventionen, genauso wie einst Jesus. Hätte er uns in die ansässige Gemeinde eingeschrieben, wäre dies nicht der Fall gewesen. In meiner Signatur (Glückselig ist, wer nicht Anstoß nimmt an mir) befindet sich mein Taufspruch, der ebenfalls nicht vom Pastor ausgesucht worden war, sondern ich wehrte mich auch gegen diese Konvention und wollte selbst einen auswählen. Ich durchsuchte die Bibel und fand 4 Sprüche, die mir gut erschienen, doch auch von diesen Vieren durfte ich nicht einen nehmen, denn während der Auswahl, ich hatte mir die Stellen nicht markiert, sondern nur die Zahlen vermerkt, wo ich zu suchen hatte, fiel mir des öfteren die Stelle auf, die Jesus selbst sagte: "Selig ist wer sich nicht an mir ärgert". Letztlich glaubte ich, dass ich zu diesem Spruch geführt worden war, denn von meinen Vieren wurde es ja keiner. Da die benutzte Bibel des Pastors eine andere Übersetzung war als meine mir zur Verfügung gestandene Lutherbibel, befindet sich dieser Spruch in einer anderen Wortwahl, jedoch die Aussage ist gleich, wenn nicht sogar stärker.
So das wärs zur zweiten Taufe.....