Ich gehöre auch zur Gruppe der "Älteren", aber diese Sendungen schaue ich nicht und ich bin sehr wohl imstande, mich zu informieren. Wie oft sehe ich "Senioren, wie sie mit dem Tablet hantiere... Nein, wenn sie es nicht wissen, dann nicht, weil sie es nicht können, sondern, weil sie es nicht wollen. Wer will schon unbequeme Wahrheiten wissen, aber ist eine Nebenwirkung der Giftspritze nicht wesentlich unbequemer? Die hätte man sich ersparen können, wenn man sich informiert hätte.
Senioren neigen vielleicht dazu, dem "Vater Staat" noch zu vertrauen - schon wegen des Beiwortes "Vater". Ich denke, dieser "Vater" ist schon lange eher ein Stiefvater und immer, wenn er etwas tit, was angeblich zum Wohle des Volkes ist, ist besondere Aufmerksamkeit am Platze! Das sehen wir gerade sehr schön bei den Enetgiekostendeckeln und dem geplanten Bürgergeld. Das, was dt. Politiker abliefern, hätte bei mir nicht gereicht, um solche Flops in meine Firma einzustellen. Die hätten noch nicht mal ne Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen.
Da ist viel Wahres dran. Aber wenn ich eines gelernt habe, dann ist es zu unterscheiden zwischen dem eigenen Vermögen und dem der anderen. Wir sollten nicht von uns auf andere und im speziellen nicht auf "die meisten" oder gar "alle" schliessen. Menschen, die den Willen und die Möglichkeiten haben, sich besser zu informieren, sind leider gravierend in der Unterzahl. Und das ist die Stelle, an der wir - und zwar ohne Populismus - den Menschen helfen müssen, den Weg zu gehen.
Als Beispiel möchte ich mal das Thema Grundsteuer bringen. Jeder Grundbesitzer kann sich informieren und diesen Wisch ausfüllen, das ist sehr einfach. Und doch haben es nicht mal 30% der Grundbesitzer bisher geschafft. Sie können und wollen diese Art der Technik nicht nutzen.
Wir können es verdammen, dass zu wenige informiert sind. Wir können warten und denken: ja, die sollten doch in der Lage sein. Und wir werden immer weiter sehen, dass die Bequemlichkeit und Dummheit nicht aufhört. Aber man darf nicht erwarten, dass diese Menschen, die sehr weit weg von freien Denken sind, sich sofort durch harte Aussagen bewegen lassen. Genau das Gegenteil ist der Fall und leider auch schon zu häufig eingetreten. Es ist ein Prozess, die Gedankenwelt wieder in die richtige Richtung zu bewegen. Aggressive Maßnahmen führen nur zu noch höheren Mauern. Die CDU hat mit Merkel satte 16 Jahre daran gearbeitet, die SPD links zu überholen. Das Ergebnis ist eine sehr weit entrückte und entzweite Gesellschaft, in der alte CDU-Thesen heute zu Verächtung (und Verachtung) führen.
Es heisst: wenn man etwas bewirken möchte, dann behutsam und nie zu forsch. Vertrauen gewinnen.