Für Freunde der klassischen Musik.

Opera Buffa einmal anders. Was Alexandra Henrion-Caude vorträgt, ist André Bercoff sichtlich unangenehm, aber er weiß nicht, wie er die Alte einbremsen oder auf ein anderes Gleis schieben soll und ergibt sich nach einer Viertelstunde resignierend seinem Schicksal.

Was war der alte Bach doch für ein verkalkter Depp, sich ausgerechnet an italienischen Modellen zu orientieren.

Wie bei Gustav Mahler liegt über den Werken Richard Strauss' ein Hauch Untergang des Abendlandes, zwar luxuriös aber auf eine schwer zu erklärende Weise endzeitlich.

Willy Wimmer mit einer Bombe mitten ins Zentrum des deutschen Geschichts- und Selbstverständnisses:

Das machen die USA seit 1914 so, daß sie laufend Friedensvorschläge sabotieren, wenn sie ein Land besiegen, besetzen, ausbeuten und dessen Volk ausrotten wollen. Lange vor Afghanisten mußte Deutschland diese leidvolle Erfahrung machen, weshalb ich nie verstehen werde, wie man als Deutscher, auch Europäer, für die USA etwas anderes empfinden kann als Todhaß und auch noch jeden Tag deren Exkremente schlürft.

Natürlich sind die von mir in diesem Strang verlinkten Videos altmodisch, auch ungewohnt, sie haben aber den großen Vorteil, daß in ihnen nicht wie in allem Angloamerikanischen, auch der Unterhaltung, die für diese beiden Nationen so charakteristische Völkermordbestialität zum Ausdruck kommt, und außerdem sind sie, was keine Kleinigkeit ist, ureuropäisch.

In den Piano-Sonaten von Beethoven kommt eine andere Spannung zum Ausdruck als bei denen von Mozart. Das soll nicht heißen, dass die Sonaten von Mozart nicht spannend sind, sie sind es, aber auf eine gänzlich andere Weise.

Zitat von Coriolan

In den Piano-Sonaten von Beethoven kommt eine andere Spannung zum Ausdruck als bei denen von Mozart. Das soll nicht heißen, dass die Sonaten von Mozart nicht spannend sind, sie sind es, aber auf eine gänzlich andere Weise.

Das gilt für alle Werke dieser beiden Giganten. Wenn ich es möglichst knapp formulieren möchte, sage ich *Beethoven ist aggressiv, Mozart nervös*.

Der erste Satz dieses grandiosen Streichquartetts beginnt aggressiv, so geht er weiter und endet dann auch.

Alle zehn Sekunden wird die Beleuchtung gewechselt. Es herrscht eine latente Unruhe, die niemals gelöst wird.

Bei Beethoven die Sonate Op. 26, Marcia funebre sulla morte d'un Eroe. Maestoso Andante. Da klingt Beethoven wie ein Mann, der alles gesehen und gehört hat. Wagner hat davon garantiert Anleihen genommen.

Das Scherzo der Trauermarschsonate enthält die bei Beethoven so häufigen suggerierten Taktwechsel. Mitten in einem Stück, das im Dreierpuls angelegt ist, tritt auf einmal Zweierpuls auf, danach geht's wieder auf Drei.

Etwas Europäisches zum Wochenende.

Mir gefallen, wie so oft bei italienischen Dirigenten, die Tempi dieser Aufnahme. Beethoven sollte auf keinen Fall schwerfällig, überpathetisch oder gar sentimental gespielt werden.

Es ist auch nicht gut, wenn man, wie das viele Pianisten machen, die ersten Takte dieses Konzerts mit Bedeutsamkeit überfrachtet.

Die Vorschriften zu beachten, Allegro moderato, nicht etwa Andante con moto, und zu versuchen, das Ganze lyrisch zu halten, wie es Pollini und Abbado machen, reicht schon. Es ist ohnehin schwer genug.

Immo Sennewald: *Wer solche musikalischen Anker in seiner Biographie hat, muss im Alter wenig Irritationen fürchten. Nein, es geht nicht nur um musikalische Virtuosität. Es geht um Meisterwerke, denen mit Gewalt, Erpressung, Drohungen, Verboten nicht beizukommen ist. So haben wir die DDR überlebt, so hat Beethoven in China Maos Kulturrevolution überlebt. Was für eine Hoffnung in Zeiten quotenfixierter medialer Verblödung.*

Ich hätte allgemeiner von kulturellen Ankern geschrieben, aber ansonsten entspricht das haargenau meiner Meinung. Das habe ich seit Jahrzehnten im Bauch, als uns ein Deutschlehrer François Truffauts *Fahrenheit 451* vorgeführt hat.

David Hertzberg: *Pollini and Abbado, two musical titans -- what would life be without their recordings? (Oh, and hats off to Beethoven as well!)*

Beethoven, ein Sohn- des Nazi-, Täter- und Holocauster-Volks. Was braucht es noch, bis die deutschen Blödhammel und Kotzmösen kapieren, was sie alles verlieren, wenn sie sich dem Amerikanismus ausliefern?

Jeden, der Europa liebt, fordere ich auf, nein, rege ich an, sich zu überlegen, worin sich Beethovens Klavierkonzert Nr. 4 von Mozarts KV 453 unterscheidet, wobei es weniger um Emotionales gehen sollte, wichtig wären die strukturellen Unterschiede, etwa des musikalischen Ablaufs im ersten Satz.

Welches dieser beiden hoffentlich unsterblichen Meisterwerke der europäischen Kultur ist mehr von einer planvollen inneren Konsequenz bestimmt, welches trägt eher die Züge improvisatorischer Spontaneität?

Fahrenheit 451, die bücherverbrennende und menschenmordende Kulturvernichtung, gilt auch für diese Sachen, mehr vielleicht als man bei uns, Europas Sumpf- und Seichtland ahnt.

Der mit großer Sicherheit von Emmanuel Macron, ehemaligem Angestellten der Rothschild-Bank und überzeugtem Transatlantiker befohlene Brand der Kathedrale Notre Dame war ein Signal, was uns und Europa bevorsteht.

Dieses Quartett hat, wie so viele Werke Mozarts, etwas Italienisches, vor allem im Mittelsatz (Larghetto), aber dieses Italien wird durch Deutsches differenziert, bereichert und vertieft.

Gibt es Unterschiede zum Klavierquartett g-moll, auch Übereinstimmungen, Abschnitten in der Mitte des ersten Satzes?

Davon haben Attila Hildmann und seine Anhänger leider keine Ahnung:

Das sind, egal was im Text steht, die Töne des Befreiungsnationalismus', eines Appells die Besatzerherrschaft abzuschütteln.

Verdis liberatorischer Patriotismus hat Erfolg gehabt, vor allem dank Bismarcks Zusammenspiel mit Camillo Conte di Cavour.

Bei dem aktuellen Aufwallen des deutschen Nationalismus', so sehr ich ihn auch begrüße, habe ich angesichts seiner kulturellen Fundamentlosigkeit und seines Einprügelns auf falsche Feinde, Sozialisten und Kommunisten, stärkste Zweifel, ob er zu einem guten Ende führen wird.

Problem der Deutschen sind seit '45 die falschen Freunde, und die, das heißt die Besatzer, sind es auch, die dem deutschen Volk vorsagen, wer Freund und Feind ist.

Zitat von Coriolan

Problem der Deutschen sind seit '45 die falschen Freunde, und die, das heißt die Besatzer, sind es auch, die dem deutschen Volk vorsagen, wer Freund und Feind ist.

In der Huren-BRD Konrad Adenauers waren von jeher die Soffjetts und Kommunisten unsere Feinde, seit Corona sind es auch die Chinesen.

Patriotismus, nicht aggressiv, lyrisch grundiert. Die Figur hängt an dem Boden, wo sie aufgewachsen ist, Palermo, Grabstätte zweier Stauferkaiser und Konstanze von Burgunds, Mutter Friedrichs II.

*O Patria, o cara patria*

Die besten Espressi, Cioccolate calde und Pasticcerie gibt's in Sizilien.

Trommelwirbel und Fanfarenstöße, wo man sie nicht vermuten würde.

Zitat von Brutus

In der Huren-BRD Konrad Adenauers waren von jeher die Soffjetts und Kommunisten unsere Feinde, seit Corona sind es auch die Chinesen.

Eigenartigerweise sind GB, USA, City und Wall Street nie unsere Feinde gewesen, bis heute nicht.

Europäischer geht's nicht.

Zitat von Brutus

Patriotismus, nicht aggressiv, lyrisch grundiert. Die Figur hängt an dem Boden, wo sie aufgewachsen ist, Palermo, Grabstätte zweier Stauferkaiser und Konstanze von Burgunds, Mutter Friedrichs II.

*O Patria, o cara patria*

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Diese Arie wäre es wert, noch einmal, aber aufmerksam und unvoreingenommen gehört zu werden. Was kommt nach dem opernhaft orgelnden *O Patria, o cara patria*?

Eine introvertierte, private und persönliche Sympathieerklärung an das eigene Land, als deren Adressatin man sich, wie so oft bei Verdi-Baritonen, auch die Tochter vorstellen könnte. *Oh tu, mia figlia...* Die eigentliche Arie wird von Holzbläsern eingeleitet, nicht etwa dem vollen Orchester und Militärisches evozierenden Polonaisenrhythmen.

Für die Befreiung braucht man beides: den demagogischen Appell zum Volksaufstand aber auch ein Bewußtsein, worin auf einer sehr unpolitischen, alltäglichen Ebene die Verbindungen zu Herkunft und Boden bestehen.

In Deutschland fehlt es an beidem, an letzterem, scheint mir, am meisten.