Zitat von AlfredNietzsche wird ewig ein ganz großer Deutscher bleiben.
Nietzsche war ein genialer Denker, der allerdings Theorie und Praxis voneinander trennte, oder mit anderen
Worten, anders handelte, als es seinen eigenen Vorgaben entsprach.
Ein bezeichnendes Beispiel für diese offenbare "Spaltung" in seinem Erleben ist die Tatsache
daß er zwar ein paar "antifeministische" Sprüche zum Besten gegeben hat, selbst aber eine
hochkarätige Emanze zur Geliebten hatte - die sich zwar nicht für eine hielt und sogar gegen
Emanzen wetterte - und dennoch einen Sonderstatus in der Frauenwelt der damaligen Zeit aufwies-
Eigentlich war Nietzsche jedoch tatsächlich homosexuell und lebte das in Italien aus, obwohl das wie auch die
Syphilis umstritten ist.
Meinen Standpunkt zu Homosexualität kann man im Strang "Die Transgender Agenda" ohne weiteres nachlesen.
http://www.saez.ch/docs/saez/a…/2000-01/2000-01-1382.pdf
(Der Link funktioniert leider nicht mehr, man könnte den Artikel dort suchen)
Im Nachlass erstaunt, dass praktisch nichts über die Syphilis zu finden ist. Da war aber schon zu Lebzeiten von Nietzsche bekannt, dass die liebe Schwester in die Aktensammlung eingegriffen hatte, weshalb nur fremdanamnestisch ausmachbar ist, dass Nietzsche zum Beispiel in Jena mit Quecksilber-Einsalbungen auf Syphilis behandelt wurde. Auch hat Dr. Lange-Eichbaum nach einer Postmortemabhandlung über Nietzsches Krankheit eine Zuschrift erhalten, Nietzsche habe seine Syphilis 1865 in Leipzig aufgelesen und sich anschliessend von zwei namentlich bekannten Ärzten behandeln lassen. Ferner soll der Neurologe Möbius Kenntnis vom Primärstadium in Leipzig gehabt haben. Tatsächlich zeigte sein Penis in der Psychiatrie 1889 in Basel und in Jena am Frenulum auf der rechten Seite eine Narbe, die wider die heutigen Gewohnheiten bei jedem damaligen Patienten in der Psychiatrie gesucht wurde, wenn es um die Diagnose einer progressiven Paralyse ging. Zusammen mit dieser Narbe war die Diagnose klar. Die Narbe ist noch heute der entscheidende Beweis für einen durchgemachten harten Schanker. Darum wurde sie von all jenen geflissentlich übergangen, die eine andere Diagnose haben wollten, obwohl sie selber keinen Patienten kannten, der aus anderen Gründen ausgerechnet beim Frenulum eine Narbe aufgewiesen hätte. Schon gar nicht sie selber. Nach dem Schanker als Primärstadium kommt die trügerische Beschwerdefreiheit für etwa acht bis zwölf Wochen. Dann beginnt das Sekundärstadium, das sich meist etwa zwei Jahre lang bemerkbar macht, um nachher bis zum Tertiärstadium ins zumeist symptomfreie Stadium latens überzugehen
Unter den milden Symptomen werden etwa Kopfweh, Gliederschmerzen oder leichte Temperaturen, LymphknotenSchwellungen, eine nicht juckende Roseola, eine Iritis, Chorioretinitis oder selten eine Lues cerebrospinalis aufgezählt. Bei der Kopfwehbereitschaft von Nietzsche war eine Steigerung des Kopfwehs zu erwarten, aber nicht beweisend, weil das angeborene Kopfweh sowieso sehr launisch, phasenweise massiv und wieder schwächer ausgeprägt in Erscheinung treten kann. Typisch in dieser Phase aber die wiederholten Augenentzündungen im Sinne von Chorioretinitiden, wofür nach Gutjahr, dem Hausarzt des schwerkranken Nietzsche in Naumburg, schon in Basel die Diagnose einer Chorioiditis luetica gestellt worden sei und die schliesslich zur Aufgabe der Professur 1879 geführt hatte. Das für Nietzsche katastrophale Tertiärstadium kommt zumeist nach 10 bis 20 Jahren, bei Nietzsche nach 22 Jahren, und besteht in einem Angriff der Spirochäten auf das Nervensystem. Es kommt zur Neurolues. Bei diesem Angriff darf nicht erwartet werden, dass nur selektiv bestimmte Anteile des Nervensystems, wie z.B. bei der Polio die Vorderhirn-Motoneurone, angegriffen werden. Das ganze Nervensystem kommt dran, aber nicht bei jedem Patienten mit denselben Schwerpunkten. Bei den einen erfolgt der Angriff vorab auf die Hirnrinde mit mit der progressiven Paralyse (PP), die sich im Grössenwahn äussert. Bei andern steht die Lues cerebrospinalis mit Gummen und dem Zerstören der Gefässwände im Vordergrund. Sie setzt schwere ReizerscheinuBei der PP wird das Globalsystem der Grosshirnrinde, das über die ganze Hirnrinde verteilt die geistigen Leistungen vollbringt, dahin geschädigt, dass es unkritisch und durch Untergang der Hemmneuronen manisch exaltiert wird, so dass typischerweise der Grössenwahn entsteht. Nietzsche erlebte schon etwa zwei Jahre vor seinem Zusammenbruch in Turin eine Entwicklung in Richtung dieses Grössenwahns als «luetisches Wetterleuchten». Er begann, laut Klavier zu spielen und zu singen, quatschte Passanten an, um ihnen zu erklären, Gott zu sein, wollte sie sogar umarmen und umarmte schliesslich einen misshandelten Droschkengaul ngen vorab in der Schädelbasis, erzeugt Symptome eines Tumors und führt zu Insulten.
Sein Vater hatte bereits Syphilis, leider sind die Krankenakten „verschwunden“
Wenn er seine Schwester nicht gehabt hätte, wäre er völlig unter die Räder gekommen, die muß ein Leben gehabt haben, das man sich nicht wünscht.
Das Christentum, und überhaupt "religiöse Befreiung", ist für Nietzsche eine sexuelle Perversion dieses unschuldigen dionysischen Erlebens. Das "religiöse Rauschgefühl und die Geschlechtserregung" sind als "zwei tiefe Gefühle, nachgerade fast verwunderlich koordiniert" (13:295). Nach den rituellen Verrenkungen folgt die Erschöpfung "oft jäh, oft unter epileptischer Form" (13:364). Bei den "großen Erotikern des Ideals", den "Heiligen der transfigurierten und unverstandenen Sinnlichkeit", d.h. Aposteln der "Liebe" wie Jesus, Franz von Assisi, dem heiligen Francois des Paule, geht "der fehlgreifende Geschlechtstrieb aus Unwissenheit gleichsam in die Irre, bis er sich endlich noch an Phantomen befriedigen muß: an 'Gott', am 'Menschen', an der 'Natur'." In Klammern gesetzt führt Nietzsche weiter aus, daß sich dieunio mystica mit den physiologischen Begleitsymptomen der "sinnlichsten und naturgemäßesten Geschlechtsbefriedigung" vollzieht (12:480f). Die folgenden daran anschließenden Worte hat er wieder gestrichen: "unter Umständen selbst mit erectio und ejaculatio" (14:745). Vollends "sexualökonomisch" ist eine Notiz, in der er die "Hysterie in Europa" nicht nur auf Müßiggang, geringe Nahrung und wenig Bewegung zurückführt, vielmehr breche der religiöse Wahnsinn, wie bei den Indern, auch aus Mangel an geschlechtlicher Befriedigung aus (11:70).
http://www.orgonomie.net/hdonietzsche.htm
Das Gewissen setze sich aus Empfindungen zusammen, die das Kind bei Eltern und Lehrern antraf und nachahmte (9:183). Und schließlich notiert er sich, daß sich der "väterliche Gottesbegriff" aus der patriarchalischen Familie heraus entwickelt habe (12:11).
Nationalsozialistische Nietzschekritiker
Schon 1937 wies Oscar Levy darauf hin, dass das Nietzschebild im Nationalsozialismus gespalten war. So gab es Kritiker Nietzsches, die den Philosophen vehement als unvereinbar mit dem Nationalsozialismus ablehnten.
Hans Goebel wendet sich in Nietzsche heute (1935) gegen Rosenberg, Giese und Baeumler. Er will nachweisen, dass Nietzsche nicht der Vordenker des NS-Staates sein kann, da es für ihn nur den guten Europäer gegeben habe. Nietzsche sei zudem Feind des Christentums und des deutschen Volkstums. Wo Nietzsche den Übermenschen wolle, fördere das Reich „gesunde und starke Volksgenossen“. Jede positive Staatskonzeption lasse Nietzsche vermissen.
Curt von Westernhagen meinte, man habe Nietzsche zu Unrecht als Vorkämpfer für Nazi-Ideen hingestellt, sondern vielmehr den Bock zum Gärtner gemacht. Nietzsche sei nicht nur kein Feind der Juden, sondern der geschickteste Anwalt, den sie je gehabt hätten. (Westernhagen: Nietzsche, Juden, Antijuden! Weimar 1937)
Wilhelm Michel, der in Nietzsche in unserem Jahrhundert (1939) das Christentum aus der Perspektive eines katholischen Existentialismus zu verteidigen sucht, kommt zu einer Absage an Nietzsches Philosophie und alle Versuche ihn zum Philosophen des Dritten Reiches zu machen. Die Moral- und Religionskritik Nietzsche identifiziert Michel als marxistisches Gedankengut Nietzsches. (Michel: Nietzsche in unserem Jahrhundert; Berlin 1939, S. 38)
Martin Löpelmann (Nietzsche Nationalsozialist? in: NSEn 2. Jg., Nr. 28 vom 23. Dezember 1933 S. 497f.) lehnte Nietzsche als Wegweiser oder Geistesheld ab. Er habe von Kraft und Stärke zu schwärmen verstanden, weil er diese selbst nie besaß. Er kreidet Nietzsche Deutschfeindlichkeit, judenfreundliche Gesinnung und Gegnerschaft gegenüber dem Sozialismus an. Er habe „für die Arbeiterfrage nie Verständnis gehabt.“
Der Philosoph und Pädagoge Ernst Krieck erklärte zur nationalsozialistischen Nietzsche-Rezeption, einen Artikel der französischen Zeitung Le Temps zitierend: „Alles in allem: Nietzsche war Gegner des Sozialismus, Gegner des Nationalismus und Gegner des Rassegedankens. Wenn man von diesen drei Geistesrichtungen absieht, hätte er vielleicht einen hervorragenden Nazi abgegeben.“