1)
ZitatDie Ausstellung dient nicht der Wahrheitsfindung, weil die Wahrheit bereits bekannt ist. Die Legende von der “guten Wehrmacht”, die entschleiert werden soll, hat es gar nicht gegeben. Tausende Publikationen über den Zweiten Weltkrieg zeigen, daß die Soldaten aller kriegführenden Mächte an Kriegsverbrechen beteiligt waren, auch deutsche. Völkerrechtswidrige Befehle gab es auf allen Seiten. Aber nicht einmal dem Nürnberger Internationalen Militärtribunal gelang es, die Wehrmacht als Ganzes zu brandmarken und in den Kreis der verbrecherischen Organisationen einzubeziehen. Auch wurden auf deutscher Seite alle Kriegsverbrecher abgeurteilt, deren man habhaft werden konnte. Bis 1949 wurden insgesamt 5.029 Anklagen gegen einzelne Personen erhoben. Seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland sind deutsche Gerichte insgesamt 12.000 Hinweisen nachgegangen. Überführte Kriegsverbrecher und Soldaten, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hatten, wurden bestraft. Das “Institut für Zeitgeschichte” in München bekam die Aufgabe, die Geschichte des Dritten Reiches aufzuarbeiten. Als es 1947 gegründet wurde, hieß es expressis verbis” Institut zur Erforschung der nationalsozialistischen Politik”. Die “Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung von NS-Verbrechen” in Ludwigsburg ist seit 40 Jahren auf der Suche nach Schuldigen. Das “Militärgeschichtliche Forschungsamt” edierte neben einer großen Zahl von Monographien acht der auf zehn Bände angelegten Reihe “Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg”. Angesichts dieser Bemühungen zur Bewältigung der Vergangenheit leistet die Ausstellung keinen erwähnenswerten Beitrag. Alle Fakten, die sie nennt, sind seit langem bekannt. Viele bekannte Fakten ignoriert sie.
2
ZitatAlles anzeigenWissenschaftliche Arbeitsweise verlangt ein differenziertes,
abwägendes Vorgehen. Die Ausstellung spricht pauschal von den
“Verbrechen der Wehrmacht” und läßt außer acht, daß die Wehrmacht aus
drei Wehrmachtteilen bestand. Sie umfaßte vom Kriegsbeginn bis zum
Kriegsende mindestens 18 Millionen Soldaten. Das Feldheer – ohne
Ersatzheer – bestand aus etwa 4.500 Bataillonen. Verbrechen, die
einzelne Soldaten begingen, können nicht zu Verbrechen ihrer Einheit
umgemünzt werden. Verbrechensbeteiligungen von Heereseinheiten gehen
nicht zu Lasten des Großverbands, zu denen sie gehörten. Das Versagen
einer Armee exemplifiziert nicht das Versagen aller Heeresverbände. Der
einzelne Soldat kann auch nicht durch völkerrechtswidrige Befehle
höherer Führungsebenen, von denen er nie etwas erfuhr, zum Schuldigen
gestempelt werden. Die verbrecherischen Intentionen des
Oberbefehlshabers der Wehrmacht, Adolf Hitler, die sich in einzelnen
Befehlen niederschlugen, besagen weder etwas über den Charakter der
Gesamtwehrmacht noch über den einzelnen Soldaten.
3
ZitatWissenschaftliche Angaben müssen nachprüfbar sein. Überprüfbarkeit ist ein Grunderfordernis historischer Dokumentation. Aussagen, die nicht überprüft und nachvollzogen werden können, sind subjektive Behauptungen. Von den Fotos dieser Ausstellung haben 90% keinen Quellennachweis. Sehr viele stammen angeblich aus den Taschen getöteter oder gefangener deutscher Soldaten. Dort fanden sich wohl auch Fotos der Angehörigen. Wurden sie beiseitegelegt, weil mit ihnen keine Politik gemacht werden konnte? Mit den Bildern von Ehefrauen, Kindern und Eltern, Erinnerungsstücken an Zuhause, hätte sich nur eine menschlich anrührende Ausstellung durchführen lassen. Fotos ohne Quellenangabe haben keine Beweiskraft für irgendwelche Vorgänge, an denen die Fotografen möglicherweise beteiligt waren. Belege ohne Orts- und Zeitangaben sind wissenschaftlich wertlos. Von den 314 Fotos im Kleinformat tragen 208 die Bezeichnung “unbekannter Ort”. 62 lassen keine Beteiligung von Wehrmachteinheiten erkennen. 19 stammen aus Polen vor 1941. 15 zeigen Kriegsgeschehen, z.B. brennende Häuser, ohne Bezug zum Thema und 10 betreffen nicht die Wehrmacht, sondern SS, SD oder RAD.[6]
ZitatAlles anzeigenAnmerkung MI: Leider werden noch heute
Soldaten und Offiziere, die zumeist zu Unrecht verurteilt wurden, nicht
rehabilitiert, weil sie zu SS – Einheiten gehörten. Der Hintergrund der
Ablehnung ist, weil die SS als Terror- und Verbrecher Organisation vom
IMT in Nürnberg eingeordnet wurde. Die SS hatte sich überwiegend den
Partisanenkämpfern an der Ost- und Westfront gestellt. Dieser Kampf war
bei weitem härter, weil er auch fast immer Zivilisten betraf. Laut
Haager Landkriegsordnung sind Partisanen, also Zivilisten mit
Schußwaffen nichts anderes als Terroristen. So wurden sie letztendlich
auch von der SS behandelt. Auch die SS hielt sich an die Vorgaben der
Haager Landkriegsordnung.