Für Freunde der klassischen Musik.

Emmanuel Krivine über den Wein als Kunstwerk. *Der Wein verdient einen wichtigeren Platz in unserer Gesellschaft. Den Wein zu verteufeln führt zu einer Coca-Colaisierung der Gehirne, Sterilsierung des Geistes und allgemeinen Kastration.* Was anderes sag' ich auch nicht!

Eine Sinfonie schöner und mitreißender als die andere. Hier die vierte, deren Ecksätze ein Brio entwickeln, daß es eine wahre Pracht ist. Im Schlußsatz meint man, Beethoven habe testen wollen, was er einem Orchester an Tempo zumuten kann. *Entweder sie packen es, oder brechen sich das Kreuz.*

Die 7. Sinfonie darf auf keinen Fall fehlen, schließlich feiert sie Befreiung und Ende der napoleonischen Besatzung.

Was ich vergessen habe, zu erwähnen. In historischer Aufführungspraxis klingt Beethoven rauher, nicht so lackiert, geschniegelt und gefönt, was meinem Gefühl nach ausgezeichnet zu seiner Musik paßt und den Vorteil hat, daß sich die Instrumentengruppen sehr schön voneinander abheben, was natürlich der Transparenz zugute kommt und alles viel plastischer macht. Wenn in der 6. die Naturhörner mit Jagdmotiven loslegen, kläffen die Hunde.

Wie in der 4. gibt es auch in der 7. einen fulminanten, geradezu ekstatischen Schlußsatz, bei dem im wahrsten Sinne des Wortes auf die Pauke gehauen wird, aber kräftig, so daß es sich anhört, als würde geschossen.

Zitat von freygeist

Wie Brutus schon ausgeführt hat, sind Beethovens Kompositionen immer auch technische Studien für den Spieler und erfordern höchste interpretatorische Fähigkeiten. Man kann im Prinzip sagen, dass oft ein einziger Takt in Beethovens Musik mehr musikalisches Material enthält als der heutige künstliche Schrott.
Schon sehr früh hat sich Beethoven überlegt, wie man die Pianisten am Besten ärgern kann, wie die 2. Sonate in A-Dur zeigt. Besonders gefürchtet ist die Durchführung, ein Grund warum sie leider sehr wenig aufgeführt wird.

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Mein Vater schätzte die Kompositionen Beethovens besonders.
Daher wurde ich schon von Kindesbeinen an mit diesen bekannt, dennoch fand und finde ich nicht diesen Zugang wie bei Brahms/Rachmaninoff.

Für mich ist die 1. Symphonie von Brahms das non plus ultra, so wie das Klavierkonzert Nr. 2 von Rachmaninoff mit dem Klaviervirtuosen Van Cliburn.

Was hat es mit den komischen Satzüberschriften bei Bach auf sich, was muß man sich drunter vorstellen? Hier die Antwort in einer Folge von Tänzen aus der Zeit Louis XIV.

Wie schafft man es, gegenüber so viel Charme, Geist und Liebenswürdigkeit stumpf zu bleiben und zum Anglo-Dreck zu greifen?

Louis-Ferdinand Céline kommt auch vor. Wer's herausfindet, bekommt einen Keks.

Die erste Szene dieser 1887 in Mailand uraufgeführten Oper schildert und feiert, wie die türkische Flotte von den Venezianern im Meer versenkt wird.

Das ließe sich auch als Scheitern einer Türkeninvasion interpretieren.

Schon bei diesem Gedanken drehen alle Systemdeppen durch, erst recht, käme ein Regisseur auf die Idee, aus den von Otello erfolgreich abgewehrten Türken Horden asylkrimineller Nigger und Nordafrikaner zu machen, die auf Booten nach Europa übersetzen.

Was zwischen Verdis Otello und unseren Zeiten liegt, nennt man demokratischen Fortschritt!

Die Aufnahmen mit dem 1863, nur 30 Jahre nach Brahms geborenen Felix von Weingartner wirken erstaunlich modern; energisch, straff, unsentimental. Die Tempi finde ich wie bei Krivine ideal, perfekt gewählt, etwa in dem allzu oft zerdehnten dritten Satz, Poco Allegretto.

Wenn man mich fragt, was ist die beste Einspielung der Dritten Brahms, würde ich wahrscheinlich sagen, die von Weingartner. Die meisten anderen sind mir in der Regel zu träge und teigig.

Es gibt zwei Möglichkeiten, was Europa sein kann: etwas, wofür Robert Faurisson steht und das Sextett aus Gaetano Donizettis Lucia di Lammermoor, oder ein Abklatsch der USA, wofür man die Person und das Auftreten Gilad Atzmons als Beispiel nehmem kann, der jenseits aller Geschmacksfragen selbstverständlich ein großer Mann ist, den man nur respektieren kann, aber menschlich gesehen nicht so sehr mein Fall wie auch Germar Rudolf, den ich schon immer im Kern für einen US-Boy gehalten habe. Seit einigen Jahren lebt er dort und ist mit einer Amerikanerin verheiratet.

Das gute, alte, wunderbare, einzigartige Europa, dargestellt in einer intelligenten und ausnahmsweise mal nicht das Stück vergewaltigenden Regietheater-Inszenierung, die für das Statische des Sextetts durch die Darstellung als Photographen-Aktion eine intelligente Lösung gefunden hat.

Fällt jemand was auf? Von Lucia führt ein Weg zu Violetta Valery und Nabucco. Der die Szene abschließende Chor taucht ziemlich zitatgenau in Nabucco auf.

Donizetti hat nicht übelgenommen, vom jüngeren Verdi ziemlich frech plagiiert worden zu sein und ihn Wien den Nabucco aufgeführt.

Überhaupt scheint Donizetti ein bemerkenswert anständiger Mensch gewesen zu sein. Kein Neid auf Kollegen, seinem Entdecker und Lehrer Johann Simon Mayr gegenüber war er lebenslang verbunden und hat ihm Briefe voller Dankbarkeit geschrieben, bis hinein in das Endstadium der Syphilis, wo dann nurmehr von einzelnen verständlichen Satzfetzen unterbrochener Wahnsinn auf dem Blatt stand.

Europa, wie es, sich mit dem Anglozionismus gemein machend, in den Untergang von 1914 und 19 (Versailles) taumelt.

In seiner Raffinesse und kontrollierten Laszivität der vollkommene Gegensatz zur Breitarsch- und Monstertitten-Vulgarität USraels:

Mon cœur s'ouvre à ta voix,
comme s'ouvrent les fleurs
aux baisers de l'aurore!
Mais, ô mon bienaimé,
pour mieux sécher mes pleurs,
que ta voix parle encore!
Dis-moi qu'à Dalila
tu reviens pour jamais.
Redis à ma tendresse
les serments d'autrefois,
ces serments que j'aimais!
|: Ah! réponds à ma tendresse!
Verse-moi, verse-moi l'ivresse!

Ainsi qu'on voit des blés
les épis onduler
sous la brise légère,
ainsi frémit mon coeur,
prêt à se consoler,
à ta voix qui m'est chère!
La flèche est moins rapide
à porter le trépas,
que ne l'est ton amante
à voler dans tes bras!
|: Ah! réponds à ma tendresse!
Verse-moi, verse-moi l'ivresse!

Gruß aus dem Jahr 1819, als man in Deutschland mit der Nationalistenverfolgung begann (Karlsbader Beschlüsse).

This performance of one of the most challenging scores in the violin repertory, Paganini's 24 Caprices, played by the internationally celebrated violinist, Alexander Markov, recorded in Reggio Emilia, Italy.

It combines intense passion with extraordinary technical ability. Director Bruno Monsaingeon, himself a concert violinist, first heard Markov during a recital in New York entirely devoted to the Caprices and was left utterly dumbfounded.

He says of that concert, "the technical difficulties, as if naturally overcome, had been replaced by an incandescent musical imagination which made the Paganini Caprices a thrilling experience, far removed from the school-masterly and cautious approach of most violinists."

Die pianistische Entsprechung zu Paganinis Capricen wären Chopins Etüden, die ebenfalls etwas von Schaustücken an sich haben, mit denen der Solist ein wenig theatralisch seine Virtuosität darstellen kann. Das ist der eine Teil, der andere betrifft die kompositorische Substanz, vor allem bei Chopin.

Von Chopin aus läßt sich eine Verbindung zu Vincenzo Bellini ziehen. Irgendwo hab' ich mal gelesen, der Pole habe in seinen Nocturnes versucht, eine pianistische Entsprechung für die langen Melodiebögen des Sizilianers zu schaffen. Wie man diese herrlichen Sachen einfach links liegen lassen und Besatzermüll vorziehen kann, werde ich nie verstehen?

Mit Vincenzo Bellini in Schönheit sterben. Wo Verdi aggressiv ist, haben Bellinis Opern etwas Elegisches. Es könnte vielleicht nicht schaden, eine Ahnung zu haben, wie nach Mozart und vor Verdi italienische Opern komponiert wurden, und was Europas Völker an kulturellen Glanzleistungen hervorgebracht haben.

Bei allem, was an diesem Video ein wenig gestrig wirken mag, vor allem das Gehabe der Sopranistin, die ungeschickter Weise in Nahaufnahme gefilmt wurde, ist es immer noch unendlich besser als der Hollywood-Mist und wäre vielleicht auch eine Möglichkeit, sich der allgemeinen Vertierung zu entziehen.

Von Sizilien, Catania am Fuße des Vesuvs, machen wir einen Sprung nach Frankreich, Paris. Georges Bizet, Carmen, die Karten prophezeien den Tod.

Hier geht's zum Text:
http://www.impresario.ch/karaoke/show_karaoke.php?id=683

Noch etwas sehr Französisches, nicht nur was die Prise Sentiment betrifft, sondern den im Text liegenden starken Vergangenheitsbezug, erkennbar am Plusquamperfekt der ersten Zeile, *La fleur que tu m'avais jetée*, sowie der Evokation eines Duftes.

Der durch sein ...äh...Bumsverhältnis mit Carmen ruinierte Don José redet auf eine Tussie ein, die sich längst anders orientiert hat und erreicht damit natürlich gar nichts.

La fleur que tu m'avais jetée
dans ma prison m'était restée,
flétrie et sèche, cette fleur
gardait toujours sa douce odeur;

et pendant des heures entières,
sur mes yeux fermant mes paupières,
de cette odeur je m' enivrais
et dans la nuit je te voyais!

Je me prenais à te maudire,
a te détester, à me dire:
Pourquoi faut-il que le destin
l' ait mise là sur mon chemin!

Puis, je m' accusais de blasphème,
et je ne sentais en moi même
qu'un seul désir, un seul espoir:
Te revoir, Carmen, oui, te revoir!

Car tu n'avais eu qu'à paraître,
qu'à jeter un regard sur moi,
pour t'emparer de tout mon être,
o ma Carmen!
Et j'étais une chose à toi!
Carmen, je t'aime!