Eines vorab: Die Sozialisten haben in den vergangenen fünf Jahren so gut wie nichts Brauchbares zustande gebracht. Präsident Hollande ist unbeliebt wie noch kein Präsident vor ihm, seine Abwahl daher so gut wie sicher.
Wer macht jetzt das Rennen: Le Pen oder Fillon?
Mit ein paar Programmpunkten kann Fillon dem FN durchaus Konkurrenz machen: Fillon möchte Moscheen strenger kontrollieren und Menschen, die Kontakt zu Organisationen wie der Terrormiliz IS hatten, verhaften lassen. Zudem soll Ausländern der Zugang zu Sozial- und Gesundheitssystemen erschwert werden. Auch fordert Fillon eine Obergrenze für Migranten.
Aber Fillon plant auch Steuerentlastungen für Unternehmen, längere Arbeitszeiten für Arbeitnehmer, spätere Rente, flexiblere Arbeitsverträge, 500.000 Beamtenstellen sollen eingespart werden. Mit so einem harten Wirtschaftsliberalismus macht man sich nicht gerade beliebt. Gerade der Versuch, längere Arbeitszeiten einzuführen, hat in Frankreich bislang immer in großen Streiks geendet, und auch die Beamten werden sich schnell einig sein, wenn es um Einschränkungen geht. Fragt sich also, ob er diese Reformen durchsetzen kann, selbst wenn er gewählt wird.
Im Falle einer Stichwahl werden ihn die Linken aber trotzdem unterstützen, nur um eine Präsidentin Le Pen zu verhindern.