Die Integralrechnung oder allgemeiner die Analysis ist für viele Fächer auf der Hochschule elementar wichtig. Und es ist auffallend wie unklar und fehleranfällig Bücher werden, wenn sie denn überhaupt angeboten werden, sobald sie dieses Thema behandeln. Und ja natürlich ist das Absicht. Man hat kein Interesse daran, dass jeder Analysis zumindest grundsätzlich verstehen und anwenden könnte. Ich bin wie gesagt ein Genie. Ich sollte in der Lage sein alles, was sich jemals ein Mensch ausgedacht hat, zu verstehen. Vorausgesetzt man erklärt mir das vernünftig. Wenn ich es als Genie nicht verstehe, dann kann das niemand verstehen.
Und ich betrachte es schon als mühselig und unmotivierend, wenn ich Fehler beheben muss oder eine unklare Sprache übersetzen muss. Ich will ja was lernen und nicht irgendwelche Codes entschlüsseln.
Also es geht um das Beispiel Nummer 2 auf der Seite 11:
Es ist schwer das wiederzugeben, weil man dazu Diagramme einfügen müsste etc. Aber prinzipiell geht es darum, dass folgender Term allgemein dargestellt werden sollte:
U = 1/2 * (0 + 1/2 + 1 + 3/2 + 2 + 5/2 + 3 + 7/2)
Jetzt klammert er noch mal 1/2 aus, so dass steht
U = 1/4 * (0 + 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7)
So weit so gut. Jetzt haben wir erst mal folgendes Problem. Die Frage lautet nämlich, warum er statt 4/2 plötzlich 2 schreibt. Weil, dass 1/2 ausgeklammert 4 ergibt ist sofort ersichtlich, aber es ist nicht sofort ersichtlich, wenn 2 dort steht. Das ist die erste Codierung.
Er setzt das fort mit folgendem Beispiel:
U = 1/4 * (0 + 1/4 + 1/2 + 3/4 + 1 + 1,25 + 1,5 + 1,75 + 2 + 2,25 + 2,5 + 3 + 3,25 + 3,5 + 3,75)
Auch hier klammert er noch mal 1/4 aus, so dass steht
U = 1/16 * (0 + 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 + 11 + 12 + 13 + 14 + 15)
Auch hier stellt sich die Frage, wieso er den Term davor nicht so schreibt, dass man sofort sieht, dass der folgende Term korrekt ist sprich, wieso schreibt er statt (0 + 1/4 + 1/2 + 3/4 + 1 + 1,25 + 1,5 + 1,75 + 2 + 2,25 + 2,5 + 3 + 3,25 + 3,5 + 3,75) nicht
(0 + 1/4 + 2/4 + 3/4 + 4/4 + 5/4 + 6/4 + 7/4 + 8/4 + 9/4 + 10/4 + 11/4 + 12/4 + 13/4 + 14/4 + 15/4)
Der Unterschied bei der Weise wie ich es jetzt geschrieben habe, sieht man sofort, okay, wenn ich dort 1/4 ausklammere bleiben die Zähler übrig. Das sieht man ja sofort. Also die zweite dieses Mal noch viel stärkere Codierung eines eigentlich simplen Sachverhaltes.
Und jetzt will er das allgemein darstellen, also eine Formel. Er schreibt:
U = 16/n² * (0 + 1 + 2 + ... + (n - 2) + (n-1)). Das ist ja alles schön und gut, nur darf da keine 16 stehen, sondern es muss eine 1 stehen. Wir haben also nicht nur zwei Codierungen, sondern auch einen Fehler. Wow. Okay gut.
wir haben ja nicht durch 16/4 geteilt oder ausgeklammert, sondern mit 1/4 und das zwei Mal. Also 1/4*1/4 = 1/16. Gut.
Danach schreibt er, dass man diesen Teil (0 + 1 + 2 + ... + (n - 2) + (n-1)) so berechnen kann:
n/2 * (n-1). Ich glaube das ist irgendeine Formel von Gauss und das dürfte auch richtig sein. Nur, dass das n im Nenner des Bruches nicht gleich dem n in dieser Gleichung ist oder in der Gleichung, die im Buch steht. Das ist etwas anderes. Das ist der zweite Fehler. Nur in einem Eröffnungsbeispiel, das hat im Prinzip noch nichts mit Integralrechnung zu tun. Es sollen erst mal nur die Grundlagen erarbeitet werden.
Obwohl in dem Falle wäre das sogar richtig, weil wenn n 16 ist, dann ist logischerweise n/n² wieder 1/16. Ja gut, wenn man es so sieht stimmt die Formel sogar, aber nur in diesem einen Fall, wo nämlich n = 16 ist. In allen anderen Fällen stimmt es nicht, also ist es keine allgemeine Formel. Ich bin ja gespannt wie das Buch weitergeht und ob ich irgendwann mal Analysis wirklich verstehen will, weil bis jetzt vergeht mir irgendwie die Lust, wenn ich diese Scheiße lesen muss.