Der Arbeitnehmer als Kostenfaktor

Zitat von prinz_valium

Schnelle Rechnung Brutto mal 2, sind die tatsächlichen Kosten pro Kopf.

Mal 2,4 bei uns. Hängt ja von der Zahl der Angestellten, den Bürokosten etc. ab.

Tatsächlich passiert: ein Helfer bekommt 15 Euro/h (viel zu viel) regt sich aber auf, daß seine Stunden beim Kunden mit 36 €/h zzgl. Mädchensteuer abgerechnet wird. Seine Rechnung: der Chef kassiert jede einzelne Stunde 21 Euro ohne was zu tun...........................

Und genau deshalb müßte wirklich ALLES auf dem Lohn-/Gehaltszettel stehen

Abgaben für den Arbeitgeber sind doch nur 50% der Sozialversicherungsbeiträge.
Was soll denn noch angerechnet werden ?
Bürokosten sind doch Fixkosten, die in jedem Fall anfallen, unabhängig vom AN.

Lohn/Kirchensteuer zahlt der Arbeitnehmer.
Sozialversicherung (KV, RV, ALV) zahlt der AN zu 50%.

Zitat von Alfred

Was soll denn noch angerechnet werden ?

Kosten für Büromiete und Geräte. Fahrzeugkosten, Angestelltenkosten (nicht direkt produktiv), Berufsgenossenschaft, SKB, Schulungen, Urlaub etc.

Ich weiß, wir als Selbständige haben es da einfacher. Aber Prinz und ich reden von Baufirmen.

Zitat von Paul Felz

Kosten für Büromiete

Sind Gemeinkosten. Kann man dem AN nicht anlasten.

Zitat von Paul Felz

Geräte

Sind Gemeinkosten. Kann man dem AN nicht anlasten.

Zitat von Paul Felz

Fahrzeugkosten

Sind Gemeinkosten. Kann man dem AN nicht anlasten.
Es sei denn der Firmenwagen. Das wird aber auch häufig mit Gehaltsverzicht bezahlt.

Zitat von Paul Felz

Angestelltenkosten

Meinst Du die Sozialversicherungsbeiträge ?

Zitat von Paul Felz

Berufsgenossenschaft

Gut, ist aber sicher der geringste Beitrag.

Zitat von Paul Felz

SKB

Was ist SKB ?

Zitat von Paul Felz

Schulungen

Gut. Die müsste man mit dem Lohn in Relation bringen. Ansatz sind aber die echten Kosten der Massnahme, nicht die kalkulatorischen.

Zitat von Paul Felz

Urlaub

Kann man nicht als Lohnkosten anrechnen.

Zitat von Alfred

Sind Gemeinkosten

Ja eben, darum geht es doch. Hast wahrscheinlich falsch gelesen oder falsche Folgerung gezogen. Guck noch mal mein Beispiel mit dem Helfer an.

Es geht NICHT darum, dem Lohnempfänger etwas abzuziehen, sondern ihm eben diese (Gemein-)Kosten klarzumachen. Gewerbesteuer etc. habe ich noch vergessen und ggf. Körperschaftssteuer.

SKB: Sonderkasse Bau

Zitat von prinz_valium

Wir freuen uns wie die Schneekönige über ein halbes Prozent Gewinn.

Korrekt. Teilweise wird auch ein Auftrag angenommen, der mal gerade eben kostendeckend ist. Manchmal zahlt man auch drauf, nur um die Leute am Kacken zu halten.

Zitat von prinz_valium

Alf, Du linker Spinner

:00008356:

So hatte ich Dich auch verstanden. Deswegen ja mein Helferbeispiel:

Er verdient 15 Euro/h brutto wird aber mit 36 Euro/h netto abgerechnet. Die Differenz sieht er als Gewinn des Chefs an. Auf seinem Lohnzettel sieht er nur die von Alfred erwähnten Abzüge, aber eben nicht die Gemeinkosten. Der weiß doch gar nicht, was das ist.

Zitat von Alfred

Sind Gemeinkosten. Kann man dem AN nicht anlasten.

Sie werden ja auch nicht dem Arbeitnehmer angelastet, sondern dem Kunden, der eben mit dem Stundenlohn des Arbeitnehmers diese auch anteilig trägt.

Braucht man einen Klempner, dann bezahlt man diesen ja auch pro Stunde - einen Extraposten 'Sekretärin' oder 'Fahrzeugkosten' gibt es nicht auf der Rechnung. Das ist dann im Stundenpreis mit drin.

Zitat von Kooga

Das ist dann im Stundenpreis mit drin.

Siehe oben: Differenz 36 Euro/h zzgl. Mädchensteuer für den Kunden, 15 Euro/h brutto für den Ausführenden. Das kapieren aber weder Ausführender noch Kunde (naja, manche Kunden schon)

Zitat von prinz_valium

Sind Gemeinkosten. Kann man dem AN nicht anlasten.
Es geht um Kosten pro Kopf!
Alf, Du linker Spinner.

Wenn Du ein Büro für 1.000,-- Euro mietest und keine Angestellten hast, zahlst Du genau 1.000,-- Euro Miete.
Kommen jetzt 2 Angestellte hinzu, dann zahlst Du auch 1.000,-- Euro Miete, keinen cent mehr.
Die Nebenkosten (Energie z.B.) erhöhen sich.

Kalkulatorisch kann man die Miete natürlich ansetzen, wenn man ein Angebot für ein Bauprojekt erstellen muß.
War mal bei 2 großen Unternehmen beschäftigt, die Software für Bauunternehmen herstellten.
Geht es Dir um die Kalkulation ?

Wenn ja, kann man doch eine Kalkulation nicht in einer Lohnabrechnung verpacken.

Zitat von Alfred

Wenn ja, kann man doch eine Kalkulation nicht in einer Lohnabrechnung verpacken.

Doch natürlich. Man kann die Kosten dort auflisten.

Und natürlich gehen Miete, und die Kosten der Angestellten!, in die kalkulation.

Übrigens: die Kalkulationssoftware kannst Du allesamt vergessen.

Zitat von prinz_valium

NEIN
Was ein Kopf der Firma kostet.

Was aber wieder in die Kalkulation eingeht. Logisch.

Denn die Arbeitsstunde eines Lohnempfängers muß ja nicht nur seinen eigenen Lohn einbringen, sondern zusammen mit dem Aufschlag auf das Material eben auch die Gemeinkosten.

Deswegen sind die o.g. 36 Euro/h ja ein kalkulatorischer Lohn

Zitat von prinz_valium

Was ein Kopf der Firma kostet.

- Das Nettogehalt aller Gehaltsarten inkl. Winter- Schlechtwetter- Urlaubs- Weihnachts- und sonstwie Geld.
- 50% der Sozialabgaben.
- Evtl. freiwillige Leistungen des AG (Betriebsrente etc.).

Miete, Geräte, Abschreibungen, Versicherungen, etc. kannst Du nicht anrechnen.
Diese Kosten entstehen auch ohne Arbeitnehmer in gleicher Höhe.

Zitat von prinz_valium

Ich bin für Lohnzettel wo alle, wirklich alle Kosten und Abgaben klar zu erkennen sind.

Das kannst du doch problemlos anhand des Bruttogehalts ausrechnen.

Zitat von prinz_valium

Sind Gemeinkosten. Kann man dem AN nicht anlasten.
Es geht um Kosten pro Kopf!
Alf, Du linker Spinner.

Alfred hat, obwohl das etwas grob umrissen ist, Recht.

Zitat von prinz_valium

Wie ist das bei euch genau mit den Abgaben

Da müßte ich selbst erst alles zusammensuchen. Ich mache ja keine Buchhaltung. Es gibt eine Menge Posten, die nirgendwo auftauchen (eben z.B. Innung bzw. Handwerkskammer).

Ich habe mal alle Kosten zusammengerechnet und dann umgelegt. Wie sonst soll ich auf die Pro-Kopf-Kosten und damit den vom Kunden zu verlangenden Stundenlohn kommen?

Bei dem Beispiel oben (36 und 15 Euro) wird übrigens kein Geld verdient. Der Eigentümer hat mal eben ein paar Lohnerhöhungen beschlossen, ohne mir Bescheid zu sagen. Und wundert sich jetzt, daß die Verluste hoch sind.