https://www.telepolis.de/featu…-vorschlaegt-9190350.html
ZitatAlles anzeigenWer den Namen Bernd Raffelhüschen nicht kennt, könnte folgende Sätze von ihm für einen satirischen Aufklärungsversuch über die Grausamkeit der neoliberalen Ideologie halten:
Gesundheit ist für Menschen etwas, das nichts kostet. Sie können zum Arzt gehen, ohne zu zahlen. Das muss sich ändern. Preisfühlbarkeit muss her.
Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Hochschullehrer und Lobbyist
Aber Raffelhüschen meint das ernst. Daran hat er im Gespräch mit der Bild keinen Zweifel gelassen. Als "ehrgeizigen Reformplan" bezeichnet das Blatt die aktuellen Vorschläge des Professors für Finanzwissenschaft an der Universität Freiburg, der seit vielen Jahren auch als Lobbyist der Versicherungswirtschaft in Erscheinung tritt.
Laut seinem "Reformplan" sollen Kassenpatienten in Zukunft die ersten 800 Euro für Arztbesuche selbst tragen – stationäre Operationen ausgenommen. Was darüber hinausgeht, soll von der Versicherung zu 50 Prozent erstattet werden, bis innerhalb eines Jahres 2.000 Euro zusammengekommen sind. Erst ab 2001 Euro soll alles von der Kasse übernommen, "denn das würde sonst zu teuer", meint Raffelhüschen gönnerhaft.
Zu teuer wird es aber gerade für vulnerable Gruppen wie chronisch Kranke, die nur in Teilzeit arbeiten können, sowie für einige Rentnerinnen und Rentner schon sehr viel früher. Die absehbare Folge einer solchen "Reform" wäre, dass gesetzlich Versicherte, die nicht überdurchschnittlich verdienen, bei Krankheitssymptomen Arztbesuche länger aufschieben – auch auf die Gefahr hin, das lebensgefährliche Krankheiten zu spät erkannt werden....
Noch ist es nur ein Vorschlag und das Ganze ähnelt sehr den Bedingungen für Expat-Versicherungen, nur daß dort Vorerkrankungen von den Leistungen ausgeschlossen werden. Tja, das ist der nächste Raubzug, um die "unnützen Fresser" zu verwerten...