Zins und Zinseszins, Finanzprodukte und Finanzindustrie

  • Ich wusste nicht, wo ich die Meldung sonst unterbringen soll:


    Was Andreas Popp und Konsorten schon seit Jahren predigen, ist mittlerweile sogar bei einer Sparkassenfiliale angekommen. Guten Morgen!


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    Stoff zum Nachdenken: Der Zinseszinseffekt


    Darüber sind sich selbst die Fachleute selten einig. Ist es die Finanzpolitik? Sind es die nationalen oder internationalen Zentralbanken? Nein, es ist ein Konstruktionsfehler in unserem Geldsystem: der Zins auf Zins.


    Wir befinden uns in einem soliden „Denkgefängnis“, in dem wir uns in Bezug auf das Thema „Geld“ eingerichtet haben. Die Kritik am Geldsystem stimmt zwar, aber wir verfügen nicht über die Macht und den Willen, es zu ändern. Der Zins gehört zum Eingangsparadigma, das alle Ökonomen akzeptieren müssen – vom Bankberater bis zum anerkannten Experten der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre. Alle ökonomischen Modelle und Berechnungen setzen den Zins als gegeben voraus.


    Die Frage hierbei ist: Wollen wir ein Geldsystem, das Stabilität gewährleistet? Oder bevorzugen wir ein System, das großen Wohlstand auf Kosten anderer ermöglicht? Langfristig wird jedes Geldsystem durch Zins und Zinseszins zusammenbrechen.


    Hier geht's weiter: https://www.spk-ro-aib.de/priv…inseszinseffekt/index.php

  • Interessant, dass sich mal eine Bank so weit aus dem Fenster lehnt.
    Natürlich darf das auch nur eine Sparkasse.
    Der Zins ist natürlich eine riesengroße Geißel der Menschheit, der Zinseszins erst recht.


    .... und so einen Scheiß mussten wir noch in Finanzmathe lernen, dafür gehören die Profs heute noch an die Wand gestellt.


    Ein Wunder das man den Zinseszinseszins noch nicht eingeführt hat.


    Definition von Zins:
    "Zins ist diejenige Menge Geldes, die bei Rückzahlung oder zur Laufzeit eines Kredites zusätzlich fällig wird. Die Forderung von Zins auf Zinsen heißt demzufolge Zinseszins. Zins ist stets eine Option auf die Zukunft und setzt, da die volkswirtschaftliche Güterproduktion einzelner Nationen nicht so ohne weiteres vermehrbar ist, Inflation zwingend voraus.
    Der Zins kann volkswirtschaftlich auch als arbeitsloses (müheloses)
    Einkommen definiert werden, welches sich im Güterpreis niederschlägt. Der Zins ist daher grundsätzlich ein Schmarotzer (Parasit) an der schaffenden Arbeit einer Volkswirtschaft.
    "

    Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.“ - Robert Habeck (Stellvertreter des Bundeskanzlers).


  • Reichlich seltsamer Artikel. Den Zins per se vollständig zu verteufeln, ist sehr unprofessionell, zumal Wucher strafrechtliche Konsequenzen hat und Zinseszins zugunsten von Geldinstituten verboten ist. Dem Durchschnittsbürger ist exponentielles Wachstum wohl nur schwer verständlich zu machen, daher darf nur der Sparer von Zinseszins profitieren, niemals aber die Bank. IMHO hat sich jemand mit diesem Text einen Scherz erlaubt. :D

  • Reichlich seltsamer Artikel. Den Zins per se vollständig zu verteufeln, ist sehr unprofessionell, zumal Wucher strafrechtliche Konsequenzen hat und Zinseszins zugunsten von Geldinstituten verboten ist. Dem Durchschnittsbürger ist exponentielles Wachstum wohl nur schwer verständlich zu machen, daher darf nur der Sparer von Zinseszins profitieren, niemals aber die Bank. IMHO hat sich jemand mit diesem Text einen Scherz erlaubt.


    Hast Du Dich mal ernsthaft mit dem Thema beschäftigt (gute Kenntnisse kaufmännischer Buchführung vorausgesetzt)?


    Also es geht auch ohne diese Kenntnisse, aber wenn man das Thema etwas vertiefen möchte, bleibt es nicht aus.


  • Definition von Zins:
    "Zins ist diejenige Menge Geldes, die bei Rückzahlung oder zur Laufzeit eines Kredites zusätzlich fällig wird. Die Forderung von Zins auf Zinsen heißt demzufolge Zinseszins. Zins ist stets eine Option auf die Zukunft und setzt, da die volkswirtschaftliche Güterproduktion einzelner Nationen nicht so ohne weiteres vermehrbar ist, Inflation zwingend voraus.
    Der Zins kann volkswirtschaftlich auch als arbeitsloses (müheloses)
    Einkommen definiert werden, welches sich im Güterpreis niederschlägt. Der Zins ist daher grundsätzlich ein Schmarotzer (Parasit) an der schaffenden Arbeit einer Volkswirtschaft.
    "


    Woher kommt denn dieser Unfug? Geldverleih ist eine Dienstleistung, die beim Verleiher Aufwand generiert und ein Risiko für ihn darstellt. Das lässt er sich (durch Zins) vergüten. Und wer mit den Konditionen des Geldinstituts nicht einverstanden ist, der wird ja nicht gezwungen, sich dort Kohle zu leihen.

  • Woher kommt denn dieser Unfug? Geldverleih ist eine Dienstleistung, die beim Verleiher Aufwand generiert und ein Risiko für ihn darstellt. Das lässt er sich (durch Zins) vergüten. Und wer mit den Konditionen des Geldinstituts nicht einverstanden ist, der wird ja nicht gezwungen, sich dort Kohle zu leihen.


    In einer auf dem Zins und Zinseszins fußenden Finanzwirtschaft ist die produzierende Wirtschaft gezwungen, immer mehr Waren in immer kürzeren Zeiträumen zu produzieren, um der, durch die stetig anwachsenden Zinsverpflichtungen zwangsläufig steigenden Geldmenge (Inflation)
    einen entsprechenden realen Gegenwert an Waren entgegenstellen zu können.
    Ebenso muss die Konsumnachfrage in gleicher Weise immer schneller anwachsen oder künstlich erzeugt werden. Scheitert dies ab
    einem bestimmten Punkt, entsteht eine Geldentwertung mit einhergehender Teuerungsrate und letztlichem Währungszerfall.


    Schau Dich um wie es heute zugeht.
    Alle westlichen Politiker predigen "Wachstum" und das Fernsehen überschlägt sich mit Werbung bis der Arzt kommt.

    Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.“ - Robert Habeck (Stellvertreter des Bundeskanzlers).

  • Was habe ich übersehen?


    Hm, wo fangen wir da jetzt an...


    die grundsätzliche Problematik (mal davon abgesehen, dass exponentielles Wachstum nicht möglich ist und dieses System immanent zu einer ständigen Vermögensumverteilung von "unten" nach "oben" führt), ist doch, dass bei der Kreditvergabe durch Banken bzw. der daraus resultierenden Geldschöpfung die Zinsen auf den Nominalbetrag nicht miterschaffen werden (können).


    Also gibt es niemals genug Geld im System, damit alle Schulden beglichen werden können. Richtig?

  • In einer auf dem Zins und Zinseszins fußenden Finanzwirtschaft ist die produzierende Wirtschaft gezwungen, immer mehr Waren in immer kürzeren Zeiträumen zu produzieren, um der, durch die stetig anwachsenden Zinsverpflichtungen zwangsläufig steigenden Geldmenge (Inflation)
    einen entsprechenden realen Gegenwert an Waren entgegenstellen zu können.


    Das ist nicht plausibel. Vergiss erstmal den Zinseszins, Alfie, der real nicht zum Tragen kommt. Kreditgeschäfte sind im Normalfall kalkulierbar. Der Kreditnehmer weiss vorher schon, wieviel er produzieren und vertickern muss, damit der Kredit getilgt wird und ein Gewinn übrigbleibt. Auch mit längerfristigen Krediten, bei denen der Zinssatz im Laufe der Zeit an die Inflationsrate angepasst wird, ist dies möglich (aber schwerer). Es ist jedenfalls nicht so, dass irgendwelche Rückkopplungseffekte auftreten, die zu bösen Überraschungen führen. Kalkulationsfehler sind menschliches Versagen (oder kriminelle Energie). Nicht aber das System ist schuld.


    Btw, aber den Bezug von Inflation und Zins musste nochmal genau erklären. Es gibt IMHO mehrere Theorien, wie Inflation in den Griff zu bekommen ist, aber ein Zusammmenhang mit Zins ist mir erstml so nicht ersichtlich.

  • Es gibt IMHO mehrere Theorien, wie Inflation in den Griff zu bekommen ist


    Stimmt. Hjalmar Schacht hat es vorgemacht, bin mir nicht sicher ob er Gottfried Feder gelesen hat, der 1919 ein fundamentales Werk über den Zins schrieb.

    Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.“ - Robert Habeck (Stellvertreter des Bundeskanzlers).


  • die grundsätzliche Problematik (mal davon abgesehen, dass exponentielles Wachstum nicht möglich ist und dieses System immanent zu einer ständigen Vermögensumverteilung von "unten" nach "oben" führt), ist doch, dass bei der Kreditvergabe durch Banken bzw. der daraus resultierenden Geldschöpfung die Zinsen auf den Nominalbetrag nicht miterschaffen werden (können).


    Der Wert des Zinses wird miterschaffen, indem der Kreditnehmer den Preis für seine Produkte entsprechend setzt, so dass er Kredit+Zins zurückzahlen und einen Gewinn einfahren kann.

  • Der Wert des Zinses wird miterschaffen, indem der Kreditnehmer den Preis für seine Produkte entsprechend setzt, so dass er Kredit+Zins zurückzahlen und einen Gewinn einfahren kann.


    Ach, man kann Preise beliebig "setzen"? Deswegen bin ich immer noch kein Milliardär.

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    Per viam: Nasus Poximus sponsio debitum habet
    Block: Nasenbetrüger

  • Der Wet des Zinses wird miterschaffen, indem der Kreditnehmer den Preis für seine Produkte entsprechend setzt, so dass er Kredit+Zins zurückzahlen und einen Gewinn einfahren kann.


    Hmja, da wären wir dann doch schon bei der Buchführung. Die Tilgung der Raten wirkt sich ja nicht gewinnmindernd aus, wohl aber die Zahlung der Zinsen, weil die eben direkt in die sogenannten Kosten fließen.


    Natürlich können manche Unternehmer ihre Kredite samt Zinsen zurückzahlen - aber nur deswegen, weil andere Unternehmer das dann eben nicht mehr können.


    Außerdem führt das dazu, dass Waren und Dienstleistungen mit Zinsen belastet sind; der Kunde dafür also mitbezahlt, was wiederum dazu führt, dass ein nicht unerheblicher Teil der Lebenshaltungskosten der Menschen aus Zinsen besteht. :(


    Profitieren tun davon nur solche wie Galle, deren Bankbestand mindestens siebenstellig ist.


  • Natürlich können manche Unternehmer ihre Kredite samt Zinsen zurückzahlen - aber nur deswegen, weil andere Unternehmer das dann eben nicht mehr können.


    Wie kommst du auf diesen Zusammenhang?



    Außerdem führt das dazu, dass Waren und Dienstleistungen mit Zinsen belastet sind; der Kunde dafür also mitbezahlt, was wiederum dazu führt, dass ein nicht unerheblicher Teil der Lebenshaltungskosten der Menschen aus Zinsen besteht.


    Natürlich, aber erstens weiss jeder Kunde, was ein Produkt kostet, bevor er sich zum Kauf entschließt, und zweitens kommt er durch die flexible Versorgung von Forschung, Entwicklung und Produktion mit Geldmitteln, unverzüglich in den Genuss neuer, innovativer Produkte. Insofern ist das Bankgewerbe absolut sinnvoll. Banking ist ein wichtiger Motor der Wirtschaft. Und Gutes hat nunmal seinen Preis: Zinsen.



    Profitieren tun davon nur solche wie Galle, deren Bankbestand mindestens siebenstellig ist.


    Auch die, denen er das Geld leiht, profitieren davon. Und wenn ihr Geschäft scheitert, bevor das Geld zurückbezahlt wurde, dann verliert auch Galle einen beträchtlichen Teil. Passiert ihm das ein paar Mal, kann er zum Sozialamt gehen. Vom Millionär zum Tellerwäscher, oder wie ging das doch gleich? :D

  • Diese Naivität haut mich vom Hocker

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  • Ach, man kann Preise beliebig "setzen"? Deswegen bin ich immer noch kein Milliardär.


    Bist in der falschen Branche, Fels. Reich werden kannste mit deinem Job nur im Ausland. Lass dich von den Saudis anheuern. Die überschütten dich mit Gold und Brillianten. Aber wenn du es verbockst, biste einen Kopf kürzer. :D

  • Wie kommst du auf diesen Zusammenhang?


    Na weil es eben - bedingt dadurch, dass der Zins bei der Geldschöpfung nicht miterschaffen wird - niemals genug Geld im Wirtschaftskreislauf gibt, damit jeder, der verschuldet ist, seine Schulden samt Zinsen zurückzahlen kann.


    Guckt man sich die Eigenkapitalquoten von Unternehmen an, sieht man auch daran deutlich, dass die wenigsten ohne Neuaufnahmen von Krediten bzw. das Ablösen alter durch neue Kredite auskommen.


    Natürlich, aber erstens weiss jeder Kunde, was ein Produkt kostet, bevor er sich zum Kauf entschließt, und zweitens kommt er durch die flexible Versorgung von Forschung, Entwicklung und Produktion mit Geldmitteln, unverzüglich in den Genuss neuer, innovativer Produkte. Insofern ist das Bankgewerbe absolut sinnvoll. Banking ist ein wichtiger Motor der Wirtschaft. Und Gutes hat nunmal seinen Preis: Zinsen.


    Ja, natürlich muss es Banken geben, damit Unternehmer gefördert werden, Unternehmen druch Investitionen erweitert werden können, notwendige Reperaturen und Instanthaltungsmaßnahmen durchgeführt werden können, neue Ideen verwirklicht werden können usw. - keine Frage.


    Ich bin aber der Ansicht, dass Geldschöpfung (durch Geschäftsbanken) nun mal nicht in private sondern in staatliche Hände gehört. Eigenartigerweise sind ja nicht mal Staaten in der Lage, ihr eigenes Geld zu emittieren, sondern gezwungen, sich durch Anleihen Geld bei Banken zu leihen.


    Auch die, denen er das Geld leiht, profitieren davon. Und wenn ihr Geschäft scheitert, bevor das Geld zurückbezahlt wurde, dann verliert auch Galle einen beträchtlichen Teil. Passiert ihm das ein paar Mal, kann er zum Sozialamt gehen. Vom Millionär zum Tellerwäscher, oder wie ging das doch gleich?


    Naja, siehe oben. Multimillionäre wie Galle als private Investoren lehne ich ab. Er kann ja gerne auf seinen 650 Millionen EUR rumsitzen. Dass diese sich aber von allein vermehren, ohne dass er dafür arbeitet, bedeutet, dass irgendjemand anders dafür arbeiten muss - denn es ist nun mal die Arbeit, die dem Geld einen Gegenwert verleiht.


    Wenn ich 1.000 EUR auf eine Parkbank lege, dann werden daraus auch nicht auf wundersame Art nach einem Jahr 1.050 EUR (nur ein Beispiel). Warum sollte und wie könnte das anders sein, wenn ich sie auf ein Bankkonto lege?

  • Bist in der falschen Branche, Fels. Reich werden kannste mit deinem Job nur im Ausland. Lass dich von den Saudis anheuern. Die überschütten dich mit Gold und Brillianten. Aber wenn du es verbockst, biste einen Kopf kürzer


    Da war ich schon. Lybien zahlte aber besser. VAR auch. Selbst Argentinien und Brasilien.


    Dennoch ist Deine Naivität nicht mehr nur lächerlich, sondern erschreckend. Lern mal kalkulieren.

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  • denn es ist nun mal die Arbeit, die dem Geld einen Gegenwert verleiht.



    Genau genommen die Wertschöpfung durch Arbeit.


    Ein Loch in die Straße graben ist zwar auch Arbeit, schafft aber keinen Wert. Nehme ich aber einen Haufen Steine und mache da ein Haus draus, ist das Haus Mehr-wert als die Summe der Steine.

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