Ob Viren überhaupt Lebewesen sind, ist höchst umstritten. Lebewesen haben einen eigenen Stoffwechsel, können ohne fremde Hilfe überleben und fruchtbare Nachkommen zeugen, so eine gängige Definition. Viren müssen die Zellen von einem Wirt befallen, um sich vermehren zu können, sind also auf die Lebensenergie anderer angewiesen. Ihr Aufbau ist simpel (meist nur ein Erbgutstrang mit einer Eiweißhülle drum herum), und es fehlen viele Regulationsmechanismen, die in höher entwickelten Lebewesen vorzufinden sind. Und mutieren tun Viren schon, seit es sie gibt.
Zitat"Es ist ganz natürlich, dass Corona-Viren genauso wie etwa Influenza-Viren immer wieder mutieren", sagt Roman Wölfel, Oberstarzt und Leiter des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr, München. "Corona-Viren sind in Sachen Mutation sogar übrigens eher langsam, weil sie sich darum bemühen, vergleichsweise wenig Fehler in ihr Genom einzubauen." Trotzdem hat ihre Rate an Mutationen ausgereicht, um vor allem in den letzten Monaten und Wochen neue Varianten hervorzubringen, die den Viren wichtige Vorteile verschaffen.