• Es gibt keine rechten Lügenmärchen.

    Wäre es Wahrheit, würde es die Mehrheit glauben. Aber die Rechten glauben nur selbst an den Scheiß den sie erzählen.

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    Solmecke ...... 00002001


    Hier kann über das Thema diskutiert werden


    Beiträge darüber in diesem Strang werden gelöscht.

    Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht.“ - Robert Habeck (Stellvertreter des Bundeskanzlers).

  • Die deutschen Verräter..... bis auf den heutigen Tag


    Der harmlose "Internationalismus" Kommunismus usw.


    der "Geschichte" ist....

  • So manch Ex-DDRler behauptet gerne mal, daß Fälschungen der Deutschen Geschichte überwiegend vom bösen
    Westen verbreitet worden wäre.


    Ich halte das schon lange für ein Gerücht, denn zersetzende Propaganda kam und kommt immer aus der linken
    Ecke.


    Die gängige Geschichtsdeutung bezüglich des sogenannten Völkermordes an den Herero stammt vor allem von Horst Drechsler, einem marxistischen DDR-Historiker, dem es nach eigenem Bekunden darum ging, den verhassten Kolonialismus in all seinen Spielarten zu entlarven.

    Die Wissenschaftler erfüllten damit den antiimperialistischen Auftrag des 22. Parteitags der sowjetischen KP, wie er im Vorwort seiner Studie schreibt.

    In den ideologischen Gefechten des Kalten Krieges zielte Drechsler vor allem auf die BRD und ihr "neokolonialistisches Eindringen" in Afrika. Zugleich sollte dem unverbesserlichen Westdeutschland die Schuld an den Kolonialverbrechen allein aufgebürdet werden.

    Als Völkermord an den Hereros wurde es erst 1962 bekannt als der SED Historiker Drechsler ein Buch schrieb über den "1. Völkermord im 20. Jahrhundert".

    Er bediente sich als Quelle des brit. Blaubuches das 1918 für die Friedensverhandlungen von Versailles erstellt wurde.

    1926 wurde das Blaubuch als Kriegspropaganda eingestampft.
    Es hatte seinen Zweck als antideutsche Propagandaschrift erfüllt. Das Buch sei "von geringem historischen Wert", befindet US-Historiker William Roger Louis, der das monumentale Geschichtswerk "Oxford History of the British Empire" herausgab.
    Der folgende Artikel wird sicher bald verschwinden...


    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-145210842.html


    Der türkische Präsident Erdoğan wirft den Deutschen vor, sie vergäßen den Völkermord an den Herero.
    Aber hat es den so überhaupt gegeben? Von Bartholomäus Grill


    War es ein Völkermord? "Unsinn!", sagt Hinrich Schneider-Waterberg. "Es gab keinen Plan der deutschen Kolonialmacht, das Volk der Herero auszurotten." Der alte Mann sitzt auf der Veranda seiner Farm im Norden Namibias und schaut auf das gewaltige Felsmassiv, nach dem sich seine Familie benannt hat: Waterberg, Berg des Wassers. Die schroffen Zinnen glühen rötlich im Morgenlicht, darunter endlose Ebenen bis zum Horizont.


    "Es herrscht ein Deutungsmonopol der progressiven Historiker", sagt er, "ihre Version ist sogar in die Schulbücher eingegangen."


    Die Version, die deutsche Schüler heute lesen können, lautet in Kurzform so: Anfang des Jahres 1904 erhoben sich die Herero gegen das deutsche Kolonialregime im heutigen Namibia. Im August, nach der Kesselschlacht am Waterberg, trieb die sogenannte deutsche Schutztruppe die Aufständischen in das lebensfeindliche Wüstengebiet Omaheke und riegelte es weiträumig ab. Es gab kein Entkommen mehr, Tausende und Abertausende Herero verhungerten und verdursteten.


    Drechslers Urteile wurden von den meisten Kolonialhistorikern vorbehaltlos übernommen und in populärwissenschaftlichen Büchern zugespitzt. "The Kaiser's Holocaust" überschrieb der anglonigerianische Journalist und Historiker David Olusoga seinen Rückblick, in dem er die "Ausrottungsstrategie" in Deutsch-Südwestafrika als Vorspiel der Judenvernichtung durch das NS-Regime darstellt. Diese Kontinuitätsthese vertritt auch Geschichtswissenschaftler Jürgen Zimmerer: Er zieht eine Linie, die von Afrika nach Auschwitz führt.


    Ausgerechnet die linksliberale Historikerin Brigitte Lau sollte dieser Verkettung 1989 erstmals entschieden widersprechen. Sie leitete ab 1991 das namibische Nationalarchiv in Windhuk und hatte dort sieben Jahre lang zum Hererokrieg geforscht. Lau fand das Dokumentationsmaterial zur Völkermordthese "erschreckend unvollständig" und kam zu dem Ergebnis, dass es für eine "in die Tat umgesetzte Kolonialpolitik des Genozids" keine Beweise gebe.


    Brigitte Lau starb 1996 durch einen Autounfall. Die Querdenkerin wurde bis zu ihrem Tod von fortschrittlichen Kolonialhistorikern angefeindet. Hinrich Schneider-Waterberg sagt, er habe ihr Erbe übernommen, "um den Mythos vom Völkermord zu entlarven". Damit spricht er den meisten deutschstämmigen Nachfahren der Kolonialisten aus der Seele. Rund 16 000 leben noch im heutigen Namibia, eine schwindende, aber wohlhabende Minderheit. Die Generation der Alten pflegt ein antiquiertes Deutschtum, manche nennen sich bis heute "Südwester" und verklären die Kolonialgeschichte. Angesprochen auf das Thema Genozid reagieren sie abwehrend, mitunter aggressiv.


    Der Vorwurf des Völkermords verletze das Selbstbild der Namibia-Deutschen, erklärt der in Swakopmund geborene Historiker Joachim Zeller. Sie sehen ihre Vorfahren als Pioniere, die einst eine Terra nullius, ein herrenloses Land, übernommen haben. Sie sind stolz auf die Zivilisationsleistungen ihrer Großväter und Großmütter, auf die Städte, Straßen, Eisenbahntrassen, Schulen und Krankenhäuser, die sie gebaut haben. Dass ihren Vorfahren Kriegsverbrechen angelastet werden, der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts gar, empfinden viele als tiefe Kränkung.
    "Wir wollen nicht ewig für die Vergangenheit in Sippenhaft genommen werden und die deutsche Blutschuld auf uns laden", sagt ein deutschstämmiger Jagdfarmer.


    In der Bundesrepublik Deutschland war die kurze Kolonialära während der Kaiserzeit schnell vergessen. Zwei Weltkriege und der Holocaust überlagerten die Erinnerung an alle vorhergehenden Gräuel. Erst hundert Jahre später entflammte eine neue Debatte über die Kolonialpolitik und ihre verheerenden Folgen. Aber was ist auf der dunklen Bühne der namibischen Geschichte wirklich geschehen? Das ist die Frage, die Hinrich Schneider-Waterberg umtreibt, und er versucht nachzuweisen, dass vieles ganz anders war.


    "Omuinjo uetu uri mongombe – unser Leben ist im Rind", sagen die Herero. Die Rinderpest der Jahre 1896/97, die einen Großteil der Herden hinrafft, bedroht die Existenz des Hererovolks. Zugleich wird das Land der Ahnen immer kleiner, die deutschen Kolonialherren haben gewaltige Flächen an sich gerissen oder durch trickreiche Verträge erschlichen, oft werden sie auch von korrupten Großmännern der Herero verscherbelt. Immer mehr Menschen leiden unter Mangelernährung und Seuchen, ihre Hirtengemeinschaften zerfallen. Ohne Vieh und Weideland sind viele gezwungen, als Lohnsklaven für die Weißen zu arbeiten. Sie werden ausgebeutet, erniedrigt, misshandelt. Zahlreiche Aufzeichnungen von Missionaren belegen, wie der deutsche Herrenmensch seinen Rassismus auslebt.


    Am 12. Januar 1904 befiehlt Samuel Maharero, der einflussreichste Großmann der Herero: "Tötet alle Deutschen!" Am Abend jenes Tages erheben sich seine Kämpfer gegen die Fremdherrschaft. Sie ermorden 123 Siedler, Händler und Soldaten – und entfachen den Furor teutonicus. Pater August Elger berichtet in einem Brief an die Rheinische Missionsgesellschaft vom "Blutdurst gegen die Hereros", man höre nichts als "aufräumen, aufhängen, niederknallen bis auf den letzten Mann, kein Pardon". Daheim im Kaiserreich herrscht Pogromstimmung.


    Der vergleichsweise gemäßigte Gouverneur Theodor Leutwein wird als Kommandeur der Schutztruppe entmachtet und durch Lothar von Trotha ersetzt, einen Eisenfresser, der seine Brutalität schon bei der Niederschlagung von Aufständen in China und Deutsch-Ostafrika bewiesen hatte. Der Generalleutnant lässt keinerlei Zweifel an seiner Mission aufkommen: "Ich glaube, dass die Nation (der Herero –Red.) als solche vernichtet werden muss."


    Die entscheidende Militäroperation gegen den Aufstand begann am 11. August 1904 frühmorgens um sechs Uhr am Waterberg, wo die Herero ihre Streitmacht zusammengezogen hatten. "Hier rückte die Hauptabteilung unter General Trotha an", sagt Schneider-Waterberg. Er steht auf einer Bodenwelle über den Trockenfluss Omuramba und schaut auf den 15 Kilometer entfernten Waterberg. Dazwischen dichte Dornensteppe, in der der Blick keine 40 Meter reicht. Schneider-Waterberg rechnet vor, dass in diesem unübersichtlichen Gelände den knapp 1600 deutschen Soldaten mit ihren 30 Geschützen und 12 Maschinengewehren bis zu 6000 Hererokrieger gegenüberstanden. "Sie konnten sich viel flinker im Busch bewegen und waren zahlenmäßig weit überlegen. Wenn ihnen ihre Übermacht bewusst gewesen wäre, hätten sie den Kampf sogar für sich entscheiden können."


    Die Herero brachten die Deutschen mit ihrer Partisanentaktik immer wieder in Bedrängnis. Es gelang ihnen sogar, eine herumirrende Einheit des 1. Feldregiments zu besiegen. Ein kleiner Friedhof auf der Farm Hamakari zeugt von dem Desaster, zehn Gräber von Reitern der Abteilung unter Major Hermann von der Heyde; sie gehörten zu den ersten Gefallenen in der Schlacht am Waterberg. Ein Spähtrupp berichtete Trotha, dass die Feinde in der darauffolgenden Nacht Siegestänze aufgeführt hätten.

  • Fünf Tage später kabelt General Trotha nach Berlin: "Feind nach Gefecht am 11. in voller panikartiger Flucht zurückgegangen ... Unsere Truppen haben ... mit höchster Bravour gekämpft." Eine Siegesmeldung. Tatsächlich ging die große Entscheidungsschlacht bestenfalls unentschieden aus.

    Es war eine Abfolge einzelner Gefechte, Scharmützel, Attacken und Gegenattacken. Das kann man nachlesen in den Kriegsberichten der "Deutsch-Südwestafrikanischen Zeitung", deren vergilbte Originalausgaben in der Sam Cohen Bibliothek in Swakopmund aufbewahrt werden.

    Die Sonne taucht den Busch in bernsteingelbes Licht, Abendstimmung liegt über der Viehtränke Onguera. Hier sollen die am 11. August nach Einbruch der Dämmerung versammelten Häuptlinge der Herero beschlossen haben, mit ihren Kämpfern, Frauen, Kindern und den Viehherden abzuziehen. Die Hauptmasse des Feindes sei "zersprengt und im Rückmarsch nach allen Seiten begriffen", teilt Trotha dem Generalstab mit. Der Gegner, den er am Waterberg umzingeln und vernichten wollte, war entkommen.

    Hermann von der Heyde, Kommandeur der überrannten Abteilung, hatte Trotha schon am Vortag vor dem Durchbruch des Feindes gewarnt. Horst Drechsler, der DDR-Historiker, konstruierte daraus eine perfide Strategie: Trotha habe den Durchbruch der Herero "verbrecherisch geplant", um sie anschließend in die Omaheke zu jagen und das wüstenartige Gebiet durch einen 250 Kilometer langen Sperrgürtel abzuriegeln. "Ein solches Verbrechen kann man nur als Völkermord bezeichnen."

    Aber wie hätte eine ziemlich erschöpfte, durch Krankheiten dezimierte und zahlenmäßig viel zu schwache Truppe, die erst nach zwei Wochen die Verfolgung aufnahm, eine undurchdringliche Postenkette errichten können?
    In seinem Buch "Sturm über Südwest" analysiert Walter Nuhn den beklagenswerten Zustand der deutschen Bataillone, die von arroganten Offizieren ohne Afrikaerfahrung angeführt wurden. Viele Soldaten stammten aus dem Expeditionskorps der Marine, manche waren nicht tropentauglich und wurden durch Krankheiten wie Typhus oder Ruhr außer Gefecht gesetzt.

    Hinzu kam eine Reihe militärischer Unzulänglichkeiten: schlechte Ausrüstung, lückenhafte Nachschublinien, knappe Munition, ungenaues Kartenmaterial, unzuverlässige einheimische Führer, die oft gestörte Kommunikation per Heliograf oder Funkballon. Der Hafer für die Reit- und Zugtiere ging aus, die deutschen Armeepferde hatten sich in der vegetationsarmen Steppe ohnehin als unbrauchbar erwiesen.

    Wie konnte dieser desolate Haufen von weniger als 2000 Mann zu einer Mordmaschine mutieren, die einen Genozid exekutierte? Das fragte sich auch die Nationalarchivarin Brigitte Lau nach der Auswertung des rund 4000-seitigen "Sanitätsberichts über die kaiserliche Schutztruppe für Südwestafrika". Dieser minutiös zusammengestellte Regierungsreport ergebe "ein umfassendes, wenn auch verdecktes Bild des Elends, der Unfähigkeit, des Leidens und der Schwäche".

    Nichtsdestotrotz habe General Trotha immer nur prahlerische Erfolgsmeldungen nach Berlin telegrafiert, um als ruhmreicher Sieger dazustehen, das sei auch ganz im Sinne des Generalstabs gewesen, sagt Schneider-Waterberg. "Aber in seinem Tagebuch steht drin, wie es tatsächlich war."

    Die persönlichen Aufzeichnungen des Oberbefehlshabers sind bislang unveröffentlicht, Schneider-Waterberg gehört zu den wenigen Zeitgenossen, denen die Nachfahren Trothas Einblick gewährten. "Das Tagebuch liest sich stellenweise wie ein Protokoll des Versagens."
    Eintrag vom 11. August, am Tag der Schlacht: "Schwierigkeiten der Kolonne Heyde ... Eine Zeit lang war ich in dem Glauben, dass die Abteilung und das Hauptquartier verloren sei."
    Eintrag vom 27. August: "Hoffentlich stellt er ( Offizier Deimling und seine Einheit –Red.) noch die Bande ... ehe sie ganz ausbimsen."

    Ein Stabsarzt der Truppe berichtet, dass es zwar gelungen sei, den Feind "um einiges Menschenmaterial zu vermindern", aber es hätten kaum noch Kämpfe stattgefunden. Seine Sprache dokumentiert den Vernichtungswillen der deutschen Truppe und zugleich den begrenzten Erfolg ihres Handelns. Die Mehrheit der flüchtenden Herero konnte den Treck in die Omaheke offensichtlich ungehindert fortsetzen.

    Eintrag vom 6. September: "Stänkereien im Stab." Hunger und Durst plagen die Soldaten, sie sind demoralisiert durch die strapaziösen und weitgehend misslungenen Verfolgungsversuche.
    Am 19. September fragt sich Trotha in seinem Tagebuch: "Wo sind die Hereros geblieben?" Und am 30. September schreibt er: "Verfolgen tue ich nicht mehr. Basta! ... Alle unsere Vorräte sind am Ende."

    Zwei Tage später gibt der General den berüchtigten Vernichtungsbefehl aus, der als Hauptbeweis für den vorsätzlichen Völkermord angeführt wird: auf alle schießen, Frauen und Kinder inklusive! Ein wichtiger Nachsatz wird in den historischen Rückblicken gern weggelassen. Trotha verkündete, sein Befehl zum Schießen auf Weiber und Kinder sei so zu verstehen, "dass über sie hinweggeschossen wird, um sie zum Laufen zu zwingen".

  • Diese Anweisung lässt sich auch anders interpretieren: als Eingeständnis des Scheiterns einer militärischen Mission, das Trotha durch eine mörderische Drohung kaschiert. Seine Tagebuchnotiz vom 1. Oktober deutet darauf hin: "Nachmittags Proklamation an die Herero fabriziert." Trotha nennt seinen Schießbefehl eine Fabrikation – ein Machwerk. Es scheint, als hätte er selbst an seiner Wirksamkeit gezweifelt.

    Der Erlass des Generals war nur neun Wochen lang gültig und wurde auf Betreiben Bernhard von Bülows aufgehoben. In seinen Erinnerungen schilderte der damalige Reichskanzler, wie er dem Kaiser auseinandergesetzt habe, dass man dem Vorschlag Trothas keinesfalls entsprechen dürfe. Dessen Pläne, so Bülow, seien militärisch nicht durchführbar und widersprächen den Prinzipien des Christentums und der Menschlichkeit. Seine Majestät sei zunächst aufgebraust, habe aber nach einigem Zögern zugestimmt. Am 8. Dezember 1904 wies Wilhelm II. den General an, seinen Befehl zurückzunehmen und den sich ergebenden Herero Gnade zu gewähren.

    Es war ein Kurswechsel der Kriegspolitik in Südwest. Der Reichskanzler akzeptierte sogar deutsche Missionare als Vermittler, um die Vernichtung des Hererovolks zu verhindern. Trotha soll getobt haben.
    Der Mann war der Prototyp eines preußischen Militärs, im Offizierskorps galt er als machthungrig, unversöhnlich und kaltherzig. Drechsler nennt ihn einen "Schlächter in Generalsuniform". Im November 1905 wurde Trotha seines Kommandos enthoben, nachdem er selbst um seine Entlassung gebeten hatte – das unrühmliche Ende einer soldatischen Laufbahn. Der blutrünstige Heerführer war von der Wahnidee eines Rassenkriegs gegen die "Neger" besessen; er hegte eindeutig genozidale Absichten.

    Doch der Vorwurf eines unter seiner Regie durchgeführten Völkermordplans der Reichsregierung lässt sich ebenso wenig erhärten wie die These, dass Deutschland damals einen Sonderweg eingeschlagen habe, der in den Faschismus mündete und im Holocaust gipfelte.

    Alle Kolonialmächte überzogen die eroberten Territorien mit Mord und Terror: die Spanier auf Kuba, die Belgier im Kongo, die Briten im Sudan, in Südafrika oder Tasmanien. In Zeitalter der kolonialen Gewaltexzesse sei die Vernichtung von Zivilisten "Teil von Unterwerfung und Herrschaft" gewesen, es habe keinen deutschen "Tabubruch" gegeben, befindet der Militärhistoriker Robert Gerwarth.

    Unbestreitbar aber ist, dass die deutsche Schutztruppe schwerste Kriegsverbrechen verübt hat. Schon während der Niederwerfung der Aufstände wurden in Swakopmund und auf der Haifischinsel vor Lüderitz gefangen genommene oder sich freiwillig stellende Herero, Nama und Angehörige anderer Volksgruppen in Lager gepfercht – in Konzentrationslager. Diese Bezeichnung hatten die Deutschen von den Engländern übernommen, die während des Burenkriegs von 1899 bis 1902 in Südafrika erstmals "concentration camps" errichtet hatten. Auch die in Deutsch-Südwestafrika inhaftierten Einheimischen hausten in menschenunwürdigen Unterkünften, litten Hunger, wurden ausgepeitscht und schwer misshandelt, mussten Zwangsarbeit leisten. Viele starben an Entkräftung und Krankheiten.
    Major Ludwig von Estorff, ein frommer, für damalige Verhältnisse liberaler Offizier, hatte schon während des Feldzugs die "ebenso grausame wie törichte Politik" Trothas kritisiert. Er ließ das Konzentrationslager auf der Haifischinsel auflösen. 7682 der rund 17 000 Gefangenen überlebten die inhumane Haft in den Lagern nicht – die Statistik der reichsdeutschen Bürokraten war da sehr genau.

    Wie viele Menschen insgesamt getötet wurden, weiß man bis heute nicht. Tausende Herero verdursteten in der Omaheke – und Tausenden gelang die Flucht. Missionare berichten von großen Gruppen, die sich in den Westen und Norden des Landes durchschlugen, ins Kaokoveld, nach Kavango oder ins Ovamboland. 1800 Flüchtlinge hatten nach Angaben der englischen Regierung bis Ende November 1904 die angeblich unpassierbare Wüste durchquert und die Grenze zum britischen Protektorat Betschuanaland überschritten.
    Schneider-Waterberg entdeckte bei Recherchen im britischen Staatsarchiv in London ein Schreiben Samuel Mahareros, datiert vom 28. September 1904. Darin beantragt der Führer des Aufstands Asyl in Betschuanaland. Er habe mit seiner Gruppe den beschwerlichen Weg durch die Omaheke in acht Tagen hinter sich gebracht, berichtet Hija Usino, ein Teilnehmer des Marsches später in einem Gespräch. Schneider-Waterberg verwahrt die maschinenschriftliche Transkription dieses Interviews mit ihm. Es zeige, dass die Randzone der Kalahari gar nicht so lebensfeindlich sei, wie sie durchgängig beschrieben werde, erläutert er. Die Herero würden alle Wasserstellen in den Trockenflussbetten kennen und hätten die Omaheke seit Generationen durchwandert.
    Im Jahr 1936 sollen nach Schätzungen der Ethnografin Katesa Schlosser rund 5000 Herero in Betschuanaland gelebt haben. Horst Drechsler warf ihr vor, die Ausrottung dieses Volkes "bagatellisieren" zu wollen. Er geht davon aus, dass nur "ein verschwindend geringer Teil der 80 000 Herero" die Vertreibung in die Ödnis überlebt hat, erwähnt aber an anderer Stelle 15 000 in den Konzentrationslagern internierte Herero. Seine ohne jeden Beleg hochgerechnete Bevölkerungszahl steht in krassem Gegensatz zu den Schätzungen eines deutschen Hereromissionars: Vor dem Krieg habe ihre Zahl "nicht viel mehr als 35 000 betragen", 1906 seien "23 000 bis 25 000 vorhanden" gewesen. "Danach wären 10 000 bis 12 000 infolge des Aufstandes zugrunde gegangen", sagt der Missionar Friedrich Bernsmann.

    All diese Rechnungen müssten Spekulationen bleiben, denn verlässliche demografische Daten habe es kaum gegeben, schrieb die Historikerin Brigitte Lau nach der Analyse aller verfügbaren Quellen im namibischen Nationalarchiv. Sie bestritt nicht, dass Tausende Herero in der Omaheke entsetzlich umgekommen seien, sprach aber von einem "nationalen Exodus", den die Führer dieses stolzen Volkes beschlossen hätten, um der kolonialen Unterdrückung zu entfliehen. Lau stellt sämtliche Statistiken infrage: die Gesamtzahl der Herero vor dem Krieg, die Schätzungen der Überlebenden, die Stärke der deutschen Truppe. Sie nennt das Bestreben, aus all den "ungewissen Gewissheiten" einen Genozid abzuleiten, "geschichtlichen Unsinn".


  • "Wo sind die sterblichen Überreste der Opfer?", wundert sich Schneider-Waterberg. "Man hätte doch im Lauf der Jahrzehnte zahllose Gebeine entdecken müssen. Warum wurden sie bis heute nicht gefunden?" 2003 seien die Nachforschungen einer Gruppe Herero erfolglos geblieben, eine systematische Suche habe es nie gegeben. "Und keiner der Völkermord-Theoretiker hat Zeitzeugen der Herero befragt, keiner versteht ihre Sprache."
    Schneider-Waterberg spricht leidlich Otjiherero. Er hat sich oft mit angesehenen Großmännern über die Vergangenheit unterhalten. Mit David Kambazembi zum Beispiel, dem 2006 verstorbenen Chef eines königlichen Hauses, bei dessen Beerdigung er eine Grabrede halten durfte – eine hohe Ehre für einen Weißen. Kambazembi habe von alten "Orlogleuten" erzählt, von Veteranen des Befreiungskampfes, die sich rühmten, die Schlacht am Waterberg gewonnen zu haben.
    "Es stimmt einfach nicht, dass die Herero nur hilflose Opfer waren. Sie waren auch Täter", sagt Schneider-Waterberg. Er legt seine Hand auf einen verwitterten Grabstein, der in einer abgelegenen Ecke seiner Farm steht. Acht Soldaten der Kolonialtruppe ruhen hier, "gefallen für Kaiser und Reich". Die Patrouille des Leutnants Hans Bodo von Bodenhausen war am 6. August 1904 in einen Hinterhalt der Herero geraten und massakriert worden.
    In seiner Studie würdigte der DDR-Historiker Drechsler die "ausgesprochen humane Kriegsführung" der Herero, die deutsche Schutztruppe erscheint hingegen als entmenschlichte Soldateska.
    Eine "rein eurozentrische Perspektive", sagt Schneider-Waterberg. "Hier die edlen Afrikaner, dort die barbarischen Deutschen. In Wahrheit wurde der Krieg von beiden Seiten mit äußerster Brutalität geführt."
    In einem Gespräch, das der Autor dieses Artikels 2004 mit dem greisen David Kambazembi führte, ging es um die Schandtaten der deutschen Kolonialherren, das Wort Völkermord aber gebrauchte der Hereroführer nicht. "Wir wollen Wiedergutmachung, dann können wir uns endlich versöhnen."
    Seit der Unabhängigkeit Namibias anno 1990 verlangen Vertreter seines Volkes von Deutschland ein Schuldbekenntnis und Reparationen in Milliardenhöhe. Die Bundesregierung lehnt bis heute beide Forderungen ab, manchmal mit peinlichen Ausflüchten. Die Vorkommnisse damals seien "nicht in Ordnung gewesen", aber sie lägen schon allzu lange zurück, erklärte etwa Bundespräsident Roman Herzog 1998 bei einem Staatsbesuch in Windhuk. Auch der rot-grüne Außenminister Joschka Fischer vertrat 2003 die amtliche Abwehrlinie. Er werde "keine Äußerung vornehmen, die entschädigungsrelevant wäre". Entschädigungsrelevant – ein Wort wie aus deutscher Eiche geschnitzt.
    Nur Heidemarie Wieczorek-Zeul, ehemalige Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit, bat im August 2004 bei einer Gedenkfeier am Waterberg "im Sinn des gemeinsamen Vaterunser um Vergebung unserer Schuld". Entschädigungsforderungen aber wehrte auch sie ab, dafür versprach sie mehr Entwicklungshilfe. Es klang wie die Ankündigung einer Ablasszahlung.
    Vor fünf Jahren wurden aus Berlin und Freiburg einige Hereroschädel, die für rassenbiologische Studien geraubt worden waren, an Namibia zurückgegeben. Im Juli 2015 rang sich das Auswärtige Amt durch, die Gräueltaten zwischen 1904 und 1908 als "Kriegsverbrechen und Völkermord" zu bezeichnen. Seit vorigen November bemühen sich Sonderbeauftragte der namibischen und der deutschen Regierung, dieses finstere Kapitel der deutschen Kolonialgeschichte einvernehmlich "aufzuarbeiten". "Wir wollen uns mit der namibischen Regierung bis Ende des Jahres auf einen gemeinsamen Text einigen", sagt der von Außenminister Frank-Walter Steinmeier ernannte Sonderbeauftragte Ruprecht Polenz. Außerdem soll eine zweistellige Millionensumme in eine deutsch-namibische Zukunftsstiftung fließen. Auch von einer Historikerkommission ist die Rede.
    Die Fachleute werden sich wohl nicht einigen können, sie sind in zwei unversöhnliche Lager gespalten. Hinrich Schneider-Waterberg hofft dennoch, "dass endlich die Fiktionen durch Fakten ersetzt werden". Was er als Autodidakt herausgefunden hat, ist beachtenswert: Er untermauert durch zuvor unzureichend erschlossene Quellen die Zweifel an Horst Drechslers antiimperialistischem Konstrukt eines Völkermords.
    Schneider-Waterbergs Argumente wären allerdings überzeugender, wenn er sich nicht immer wieder ideologisch verrennen würde. Er wittert ein "Meinungskartell" politisch korrekter Historiker und "Genozidversessener", gar eine Verschwörung der 68er, die einen deutschen "Schuldkult" pflegen würden. Diese Ressentiments lassen ihn bisweilen als einen unbelehrbaren alten Mann erscheinen, der immer noch die Grabenkämpfe des Kalten Krieges ausficht.
    Vermutlich ist das auch der Grund, warum manche Historiker seine unbezweifelbaren Forschungsergebnisse ignorieren und das Gespräch mit ihm meiden. Und so sitzt er jeden Tag allein in seiner Bibliothek und schaut hinüber auf die Felsen des Waterbergs. Aber diese Zeugen der Vergangenheit bleiben für immer stumm.
    Wissenschaftliche Beratung: Prof. Gustav Obermair.
    Von Bartholomäus Grill

  • Ungeheuerlich: Berliner Bezirksamt ehrt Scharfrichterin der DDR

    Zitat


    Starke Frauen" wollte Berlins Bezirk Steglitz-Zehlendorf in einer Broschüre ehren – und wählt dazu ausgerechnet die berüchtigte DDR-Richterin Hilde Benjamin aus. [...] Benjamin war von 1949 bis 1953 Vizepräsidentin des Obersten Gerichts und Vorsitzende des 1a-Strafsenats, vor dem die großen Schau- und Geheimprozesse in der DDR stattfanden. Ab 1953 bis 1967 war sie Justizministerin. Wegen ihrer teilweise drastischen Zuchthausstrafen von insgesamt 550 Jahren, 15 Mal lebenslänglich und zwei Todesurteilen, die auch vollstreckt wurden, erhielt Benjamin Beinamen wie die "Rote Guillotine", "Rote Hilde" oder auch "Blutige Hilde".
    https://www.t-online.de/nachri…arfrichterin-der-ddr.html

    Rot-Rot-Grün macht's möglich - DDR reloaded!

  • Mario Röllig - Interview mit ehemaligem Stasi-Häftling


    https://www.facebook.com/stasigefaengnis/?__xts__[0]=33.%7B%22logging_data%22%3A%7B%22profile_id%22%3A%22162493563833970%22%2C%22event_type%22%3A%22clicked_view_profile%22%2C%22impression_info%22%3A%22eyJmIjp7Iml0ZW1fY291bnQiOiIwIn19%22%2C%22surface%22%3A%22www_events_permalink%22%2C%22interacted_story_type%22%3A%22540610469432174%22%2C%22session_id%22%3A%223f96e1ff5e48862e08c19e78713b06c8%22%7D%7D

  • ?( Der 17. Juni ging vorbei, und es gab keinen Beitrag zu diesem Thema ?( Lag wohl an der Fußball-WM...

    Nöö, normalerweise wird am vergangenen Unrecht regelmässig gedacht. Da die DDR aber kein Unrechtsstaat war ( auch nicht am 17. Juni '53 ), hat sich das erübrigt. Im übrigen hätte ich es begrüsst, wenn im Herbst '89 sich selbiges wiederholt hätte, damit die DDR Bürger wieder normal werden, und sich nicht vom goldenen Westen vollkommen meschugge machen lassen ! Nun haben wir den Salat ! Denn weder Merkel noch die Linkspartei wären dazu in der Lage, die alte DDR so aufzubauen wie sie einst mal war. Dann hätten wir nämlich nichtmehr diesen Euromurx, dann diese Asylpest und das Schuldenbezahlen für andere Länder.

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